Der große Coup

Medienskandal 2.0

Aribert Deckers
Dezember 2009, Mai 2010

Der große Coup:



Ganz großes Kino

Ground Zero: die Aufräumarbeiten...
Punkt 01: Wie alles anfing
Punkt 02: Die erfolgreiche Behandlung der Patientin Nummer 1
Punkt 03: Die Affaire Plasberg
Punkt 04: ZAPP recherchiert
Punkt 05: Die Täuschung bleibt
Punkt 06: Die Macht des Nichtbesitzes
Punkt 07: Handwerkliche Fehler
Punkt 08: Who did it?
Punkt 09: Blick zurück im Born
Punkt 10: Der Film im Film
Punkt 11: Wo kann man es kaufen?
Punkt 12: "einer unserer Ministerpraesidenten"
Punkt 13: Wenn Beweisstücke verschwinden + Der Fluch der bösen Tat
Punkt 14: Nebenwirkungen von "keine Nebenwirkungen"
Punkt 15: Artisten unter der Circus-Kuppel... ahnungslos...
Punkt 16: Ein Eigentor
Punkt 17: Der Balken im Auge ersetzt keinen Zimmermann
Punkt 18: Seid geschlungen, Millionen!
Punkt 19: Untergetauchte leben länger
Punkt 20: Pointen...
Punkt 21: Merges und Kroll, das Duo telefonale
Punkt 22: Das Patent-Gesetz - und die Lücke im System
Punkt 23: Versuche mit Säuglingen
Punkt 24: Zocker, Kriegsgewinnler, Schwarzmarkt
Punkt 25: Der WDR beseitigt Spuren
Punkt 26: ... in der Wagenburg
Punkt 27: Der magische November...
Punkt 28: Datumsangaben?
Punkt 29: Wo hat Regeneratio Pharma GmbH die Salbe herstellen lassen?
Punkt 30: Der Rundfunkrat, die Sofa-Lounge des WDR
Punkt 31: ... in der Leere eines Briefes
Punkt 32: Alte Bekannte...
Punkt 33: Schlag nach bei Shakes, Peer!
Punkt 34: Das ANDERE Patent
Punkt 35: Wer Andern eine Tube gräbt...
Punkt 36: Ein Stück Firmengeschichte
Punkt 37: Bestandteile der Salbe
Punkt 38: Outsourcing, Quellen - und Tradition
Punkt 39: Ein kleiner, mächtiger Chemiegigant...
Punkt 40: Eine Sekunde vor Zwölf...
Punkt 41: Unsortiertes ... und eine Pointe
Punkt 42: Ausgrabungen im Patentamt
Punkt 43: Das Martens-Gambit




ARD, 1. Programm, 19. Oktober 2009, 21.oo Uhr: 
Ein Film von Klaus Martens: "Heilung unerwünscht - wie Pharmakonzerne ein Medikament verhindern"



BILD: Klinikflure, Alltag für Kranke
      ... und mitten in diesem Grau die Anklage:
      "Wie Pharmakonzerne ein Medikament verhindern"

.

Kino. Ganz großes Kino.



BILD: Ein unbeteiligtes Kind als DAS optische Zentrum des Films


Deutschland, hier werden Filme gemacht!

"Vom Winde verweht", "Casablanca", "Heidi", Münchhausen",... ach, ...Vergangenheit.

Heute: Das Heldenepos, über eine Verschwörung der Giganten:

Eine Milliarde steht auf dem Spiel ... und ward nicht.
Der arme kleine Erfinder darbt und hofft. Die Menschen leiden.

Und nun, nach 20 Jahren: die Erlösung, die Rettung, ein Buch für die Menschheit:



Mit Rezeptur der Wundersalbe.

Stoff für eine Telenovela mit mindestens 936 Folgen. Für jede Million eine. 

Ein Märchen!

Ein Märchen. Mit Kollateralschäden...



(Satire-Bild aus einem Web-Forum, Oktober 2009)

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Ground Zero: die Aufräumarbeiten... ----------------------------------- Die angebliche Dokumentation zerfällt. Noch am gleichen Abend, sofort nach der Sendung, beginnen die Recherchen. Das Enthüllungs- ist ein Rührstück und erweist sich (und entwickelt sich) als ein Medienskandal, wie es ihn mit dieser Dreistigkeit bisher nicht gegeben hat. Ich werde die Geschichte jetzt nicht in alle Einzelheiten zerlegen und alle Details von allen Seiten beleuchten. Das überlasse ich den Gerichten, denn ich bin überzeugt, daß das Ganze dort enden wird. Nein, ich werde mich dem widmen, was in den bisher erschienen Berichten und Kommentaren vernachlässigt wurde: dem Geld. Der Film von Klaus Martens beginnt irgendwann im Nebel der Vergangenheit. Er erzählt, wie ein Student eine Idee hat für eine Salbe gegen Neurodermitis. Karsten Klingelhöller, der Student, ist heute ein gebrochener Mann und, wohl 100 Kilo schwerer als damals, wird gezeigt in einem Zimmer einer Klinik, wo er seit Mitte 2006 wohnt. Es werden Kinder gezeigt. Es gibt Videoclips von Gesprächen mit Kranken, mit Ärzten, die damals Versuche mit der Salbe gemacht haben. Klingelhöller, heißt es, wollte das Patent an die Industrie verkaufen, aber nur unter der Bedingung, daß die Salbe produziert werde. Das wollte man ihm nicht garantieren, so daß er nicht verkaufte. Seine Firma ging pleite. In der Insolvenz verlor er auch noch das Patent. Der neue Besitzer wird gezeigt. Und wieder Kranke. Ein Arzt braucht die Salbe für einen Patienten, aber es klappt nicht, denn die Salbe wird nicht hergestellt. Und wieder Klingelhöller, bei einem Treffen mit einem Unterhändler eines Schweizer Millionärs, denn das großartige Patent muß gerettet werden. Dafür braucht Klingelhöller Geld, und, wie schön, welche Koinzidenz, in der Szene erklärt der Unterhändler des Millionärs, er dürfe einen "Letter of Intent" ausfertigen. Und dann, dann ist da noch das Buch, das in wenigen Tagen erscheinen wird, sogar mit Rezeptur der Salbe, so daß man sie sich selbst herstellen kann. Und alles das bloß, weil die Pharmaindustrie die Salbe verhindert hat. 936 Millionen hatte die Wirtschaftsberatung PriceWaterhouseCoopers als Wert berechnet. Aber die Industrie will die Salbe nicht, weil ihr ihre eigenen Produkte mehr Geld bringen. Sagt der Film. Richtig großes Kino. Emotional. Gute Aufnahmen. Der Film ist optisch gut und vor allem trickreich gemacht, Kamerafrau und Cutter beherrschen ihr Handwerk. Richtig großes Kino. Illusion - Magie - Magie der Bilder. Die Täuschung findet im Kopf statt. Im Kopf des Zuschauers Die einzelnen Szenen fließen im Kopf ineinander über und erzeugen ein Gesamtbild. Und dieses Bild ist falsch, denn davon ist fast nichts wahr. Der Trick: die vielen Szenen und Schnitte, die vielen Details im Vortrag, sie passen nicht zusammen. Die vielen Ursachen und Gründe, die logischen Verbindungen, WARUM dieses oder jenes so ist und nicht anders, all das fehlt. Ist ausgelassen. Das übersieht der Zuschauer, er springt von Schnitt zu Schnitt, übersieht die Klippen, folgt von einer Täuschung in die nächste. Auslassungen, Auslassungen, Auslassungen. Der Film ist eine einzige Täuschung, eine gigantische Täuschung, und die Indizien zeigen meiner Meinung nach: mit Absicht. Weil es in der Analyse noch etliche Updates geben wird (die Sache fängt ja gerade erst an zu rollen), gehe ich die wesentlichen Punkte jeden für sich durch und numeriere sie. Der Stand meiner Materialsammlung ist der 14.12.2009. In diesem Sachstand wurde sie Journalisten und mehreren Medien gegeben. Im folgenden Text wurden danach nur noch kleinere Ergänzungen gemacht und der Blog auf http://www.kindersprechstunde.at begonnen mit der Programmbeschwerde: http://www.kindersprechstunde.at/blog/?p=4 ,pünktlich am 24.12.2009. Sumpfkrokodil und Fritz Feuerzahn (des noms de blog) machen den Blog wunderbar. Sie stellen mit ihren Veröffentlichungen die anderen Medien weit in den Schatten. Ich freue mich, mit ihnen zusammenarbeiten zu können. Auch am folgenden Text sind sie beteiligt. Aribert Deckers 15.5.2010 --------------------------
Punkt 01: Wie alles anfing -------------------------- Zum Buch gibt der Dumont-Verlag eine Leseprobe heraus, die bei einigen Web-Sites als PDF, bei anderen als HTML zu lesen ist. Diese ist in HTML: http://www.weltbild.de/1/pprod.read/page.html?b=4791828&h=e9c9e7695c&js=false&lm=20091104072048&trbid=400000 Ein Vitamin, das heilt. Oh, du schöne Welt - und schwupps geht der Leser/Zuschauer weiter. Aber was ist denn diese Krankheit? Antwort: eine Folge von B12-Mangel. Das kann man nachlesen: http://www.springerlink.com/content/j3850v673032630h/ Bild der Druckseite: http://resources.metapress.com/pdf-preview.axd?code=j3850v673032630h&size=largest Erschienen bereits 2006. Martens hatte demnach genug Zeit, diese oder eine andere Quelle zu lesen. Tat er es? Fragte er wenigstens Klingelhöller oder einen der Ärzte, die er getroffen hat, nach funikulärer Myelose? Oder wenigstens die, die er im Film zeigt? Prof. Altmeyer, der Klingelhöller nicht nur mit dem wenig begeisternden Begriff "rosa Hühnerkacke" für die Salbe anscheinend deutlicher als Andere zeigte, wie gering er die Chancen der Salbe einschätzte, der müßte es doch gesagt haben. Oder hat Klingelhöller ihm gegenüber die Ursprünge seiner Idee verschwiegen? DAS kann ich mir nicht vorstellen. Wenn Vitamin B12 kein so einzigartiges HEILmittel ist, sondern es sich bei funikulärer Myelose um einen B12-Mangel handelt, der durch B12-Gabe behoben werden kann, bricht der Geistesblitz, die Initalzündung zu der Salbe, zusammen ... zu einem lapidaren: Hat wirklich NIEMAND Karsten Klingelhöller darüber aufgeklärt? Das kann ich mir nicht vorstellen. --------------------------
Punkt 02: Die erfolgreiche Behandlung der Patientin Nummer 1 ------------------------------------------------------------ Im Buch, zu lesen in der Leseprobe, wird der wunderbare Erfolg der Salbe geschildert: http://www.weltbild.de/1/pprod.read/page.html?b=4791828&h=e9c9e7695c&js=false&lm=20091104072048&trbid=400000 Wer wäre da nicht begeistert? Doch der Film von Klaus Martens zeigt keine fröhliche Frau mit heiler Haut. Wenn die Salbe ihr DAMALS half, was ist daraus geworden? Klingelhöller und sie haben sich aus den Augen verloren. Heißt es. Ist das alles? Klingelhöller, der doch ZWEI Jahre brauchte, um auf die Idee zu kommen, das B12-Pulver mit Öl zu mischen, der den ganzen Aufwand trieb, um seiner Freundin zu helfen, der unterstützt sie nicht mehr? Der gibt ihr keine Salbe mehr? Ist denn sie nicht sein erstes und bestes Beispiel für die Wirkung der Salbe? Selbst wenn ihre Liebe verflogen sein sollte, allein aus kaufmännischen Gründen wäre es SEHR ratsam gewesen, sie an der Seite zu haben als lebendes Beispiel für die erfolgreiche Wirkung der Salbe. Warum bekam sie keine Salbe mehr? Wenn ihr jemand die Salbe geben konnte, dann Karsten Klingelhöller. Wenn Klingelhöller sich so für die Kranken einsetzt - am Ende ist sein Vermögen aufgebraucht, er steckt in Schulden, ist ein kranker Mann - ist ihm seine (ehemalige) Freundin nicht so viel wert, daß er ihr Salbe gibt? Keine Liebe? Nicht einmal Nächstenliebe? Gar nichts? Andererseits... wenn die Salbe so erfolgreich war, warum hat die Freundin dann nicht von sich aus versucht, die Salbe zu bekommen? Ist ihr ihre Gesundheit so wenig wert, daß sie die teure Salbe nicht nimmt? Könnte sie nicht versuchen, ein - wenigstens ähnliches - Rezept zu bekommen, um die Salbe bei einem Apotheker anfertigen zu lassen? Wußte sie nichts von dem Inhalt des Patent? Nichts davon, daß in der Patent-Beschreibung ein Rezept angegeben ist? Hat sie später niemals gesucht? Hat sie niemals im Internet recherchiert? 1999, als in einem Bericht in "Lokalzeit" der Beitrag über Klingelhöller und seine Salbe gebracht wurde, wo war sie da? Hat sie den Bericht nicht gesehen? Hat ihr niemand davon erzählt? Fragen, Fragen, Fragen. Zum Beruf gehört etwas, das ich "professionelle Neugier" nenne. Und verlange. Ich verlange, daß ein Forscher Fragen stellt. Ich verlange, daß ein Journalist Fragen stellt. ... und Klaus Martens...? --------------------------
Punkt 03. Die Affaire Plasberg ------------------------------ BILD: ZAPP zappt Plasberg und Martens Die Sendung "hart aber fair", ebenfalls vom WDR, dümpelt am 21.10.2009 vor sich hin beim Thema Schweinegrippe und die böse Pharmaindustrie, als der Moderator, Frank Plasberg, plötzlich einen Fall aus dem Hut zaubert, einen Fall der bösen Pharmaindustrie. Böse. Denn die hat ein Medikament verhindert - die Klingelhöller'sche Wundersalbe! Klaus Martens, Macher des Films "Heilung unerwünscht", tritt auf."Heilung unerwünscht". ein Thema, das betroffen macht. Böse Pharmaindustrie. Und - natürlich - Vertreter der Pharmaindustrie unter den Gästen sind not amused... Vermutlich als dicker Schlußpunkt der Sendung gedacht, erweist sich der Auftritt als Boomerang, denn der Schweizer Immunologe Prof. Beda Stadler, bekannt für deutliche Worte, trifft den Nagel auf den Kopf: Quelle (unter anderen): http://www3.ndr.de/sendungen/zapp/archiv/medien_wirtschaft/salbe102.html Die Diskussionsteilnehmer, obwohl Fachleute, wurden Opfer einer Überrumpelung. So war Ihnen ziemlich sicher nicht bekannt, dass es lediglich drei Mini-Studien gab (zu wenig Teilnehmer und zu kurz, viel zu wenig Fakten für eine hinreichende medizinische Aussage). Schade. Zu gerne hätte ich Beda Stadler life erlebt, wenn er DAS in der Sendung gewußt hätte... Vor allem aber hätte ich gerne erlebt, wie nicht nur die Studiogäste, sondern die Zuschauer an den Fernsehern reagiert hätten, wenn sie zu jener Zeit gewußt hätten, daß in Martens' Buch folgender Text auf Seite 69 zu lesen ist eine Kritik durch Mitarbeiter der Firma Galderma, ausgesprochen Ende des Jahres 2002,also vor nunmehr bereits 7 Jahren: [Buch "Heilung unerwünscht", Seite 68]: Klaus Martens war dies bekannt. Es ist ein Text aus SEINEM Buch! Was gehört dazu, um trotz dieses Wissens diese Reklameshow im Radio und im Fernsehen abzuziehen, wie Klaus Martens sie sich geleistet hat? War ihm nicht klar, daß ihm diese Dinge, die ihm NACHWEISBAR bekannt sind, schon in kurzer Zeit, schon nach Tagen (!), als Beweisstücke gegen ihn vorgelegt werden und er sich mit seinem Verhalten und seinen Behauptungen so sehr ad absurdum führt, wie bisher kaum jemand im deutschen Fernsehen? --------------------------
Punkt 04. ZAPP recherchiert -------------------------- ZAPP, ein Magazin des NDR, hat sich die Plasberg-Sendung vorgenommen und zitiert unter anderem die oben geschilderte Szene. Im folgenden zitiere ich daraus die wesentlichen Aussagen: Martens und Plasberg beharren darauf, sauber recherchiert zu haben. Martens ferner wörtlich: Martens nennt die Salbe ein MEDIKAMENT. Er behauptet, sie sei "sehr wirkungsvoll". Und er gibt sich den Schein des Fachmanns, indem er Begriffe wie "nichtsystemisch" benutzt und "Medizinprodukt sogenannter zweiter Klasse", eine beeindruckende bürokratische Wortschöpfung der deutschen Gesetzgebung. Daß die Zahl der Versuchspersonen in den Studien klein ist...? Daß die Studien nur kurz waren...? Herrn Dr. Throms Hinweis darauf, daß die Salbe keine "Zulassung als Arzneimittel für eine so schwere Indikation" bekommen hat,... Hat Martens denn NIEMALS in dem einen Jahr seiner Recherche diese Studien näher angesehen? Hat er sie nicht Fachleuten vorgelegt und um deren Meinung gefragt? Wie kann er dann, trotz alledem, so eine Aussage machen?: Plasberg, selbst wenn er VOR der Sendung diese Schwachstellen nicht gewußt haben sollte, hätte er dann nicht die PFLICHT gehabt, wenigstens hinterher diese Dinge AUSREICHEND zu überprüfen? Anmerkung 1: Plasberg wörtlich in seiner Sendung "Plasberg persönlich: "Ich bin Journalist, ich bin neugierig." (Plasberg persönlich, WDR3, , 6.11.2009, ca 22.52 Uhr) Anmerkung 2: Plasberg wörtlich in seiner Sendung "Plasberg persönlich): "Das ist hier eine Sendung in der ARD, hier gibt es keine Werbung." (Plasberg persönlich, WDR3, , 6.11.2009, ca 22.34 Uhr) --------------------------
Punkt 05. Die Täuschung bleibt ------------------------------ Martens in "hart aber fair: Martens im Filmtext: Der Rückzieher des WDR auf die Kritik durch ZAPP ist ein laues Ausweichmanöver: BILD: Screenshot ZAPP WDR-Stellungnahme: Daß die Salbe ALLEN helfen kann, DAMIT rechnen die Kranken ganz sicher nicht, denn sie wissen aus Erfahrung, daß ihre Haut individuell ganz unterschiedlich auf die verschiedenen Medikamente und Mittel reagiert. Aber die Kranken schöpfen Hoffnung, daß es VIELLEICHT bei Ihnen wirken könnte, denn immerhin sagt Martens wörtlich: "Es ist ein [...] sehr wirkungsvolles Medikament." Diese Aussage, die Regividerm-Salbe sei wirksam, kommt im Film, sowie in Martens' Auftritten in Radio und Fernsehen mehrfach vor. Es ist eine Tatsachenbehauptung, es wird bei den Zuhörern und Zuschauern gezielt (unter anderem durch Wiederholungen und Zitate) der starke Eindruck erweckt, sie sei wahr. Eine Tatsachenbehauptung, die ganz klar und ohne jeden Zweifel beim Publikum eine Kaufabsicht, mindestens aber Neugier zum Ausprobieren der Salbe hervorrufen muß. Diese Tatsachbehauptung nimmt der WDR nicht zurück, ebensowenig die Behauptung "In dem Buch jedenfalls findet sich ein Rezept, was die pharmazeutische Industrie Millionen von Patienten 20 Jahre lang vorenthalten hat." ZWEI wesentliche Kernaussagen läßt der WDR stehen. Zwei Aussagen, die für den Erfolg des PR-Coups ENTSCHEIDEND sind. In der Reklame des Dumont-Verlags für das Buch heißt es sogar: http://www.dumont-buchverlag.de/sixcms/detail.php?id=5867 Die Salbe ist aber kein Medikament! Und "alle medizinischen Zulassungsprüfungen glänzend bestanden" hat sie auch nicht! Fakt ist: ein Arzneimittel braucht einen Wirksamkeitsnachweis, ein Medizinprodukt dagegen nicht. Martens in "hart aber fair" wörtlich: "Es ist zugelassen als Medizinprodukt sogenannter zweiter Klasse. Es ist ein nichtsystemisch wirkendes, sehr wirkungsvolles Medikament." Da weiß er sehr wohl, daß die Salbe lediglich ein "Medizinprodukt zweiter Klasse" ist. Hat er den Begriff einfach so übernommen, ohne sich zu informieren, was dieser Begriff bedeutet? Das kann ich mir nicht vorstellen. Selbst wenn er kein Mediziner ist, als FACHautor für Wirtschaft muß ihm klar sein, daß der Unterschied zwischen "Medizinprodukt zweiter Klasse" und einem "Medikament" WELTEN sind. Er MUSS es wissen, denn schließlich handelt der Film zu großen Teilen von eben diesem Unterschied. Die fehlenden Studien sind es doch, die diesen Unterschied ausmachen! Übrigens steht die Aussage nicht nur im Buch, sondern ebenfalls - und noch immer (Datum 24.11.2009) - in der Web-Site der ARD: http://www.daserste.de/doku/beitrag_dyn~uid,0e3vjlffhxxdf3s3~cm.asp "In den USA". Wunderbar. DAMIT macht man Eindruck. USA - und schon kann man die Zahl der Probanden und die Testbedingungen weglassen. "In den USA", das reicht, das überzeugt. --------------------------
Punkt 06. Die Macht des Nichtbesitzes ------------------------------------- Damit die Industrie es den Kranken vorenthalten KÖNNTE, hätte "die Industrie" das Patent besitzen müssen. Doch das tat sie nicht. Wieviel hundert Pharmafirmen gibt es in Deutschland? Hätte nicht jede die Chance gehabt, den anderen zuvorzukommen und selbst die Salbe zu produzieren, wenn sie therapeutisch wirksam wäre? Die Behauptung, "die Pharmaindustrie" habe die Salbe verhindert. ist falsch. Martens hätte diese Behauptung nie aufstellen dürfen. Aber sie paßt hervorragend in das Konzept zum Pushen des Films und des Buchs - und der Salbe. Denn nichts ist besser geeignet, die Phantasie des Publikums anzuregen als "die große Verschwörung". Ganz besonders gilt das für eine Zielgrupe, die man besonders leicht zum Kauf anreizen kann: Menschen in der Nähe von Esoterik. Und dieser Markt ist groß... Während in der Ankündigung - und vermutlich auch in den ersten gedruckten Exemplaren (?) - der Untertitel des Buchs lautet "Die Geschichte eines verhinderten Medikaments" ,ist dies in der jetzt angebotenen Version geändert worden zu BILD: Buchtitel: "Die dramatische Geschichte eines Medikaments" Buchtitel: "Die dramatische Geschichte eines Medikaments" Diese Änderung kostet Zeit und Geld. Freiwillig wurde sie sicher nicht gemacht, schwächt sie doch den für die PR wichtigen Verschwörungsaspekt. Auch andere Dinge sprechen gegen eine Verschwörung. Es sei denn, wir haben eine Jahrhundertverschwörung... Hier ist zum Beispiel eine Veröffentlichung aus dem Jahr 1954, und weitere Veröffentlichungen aus den Jahren 1952, 1955 und 1959 werden ebenfalls erwähnt: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/13202997 Versuche mit Vitamin B12 zur Hautbehandlung von "dermatoses, particularly of seborroic origin". Eine deutsche Studie aus 1954. 1954, da war Karsten Klingelhöller noch gar nicht geboren. Und noch mehr Veröffentlichungen!: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/13659768 Und noch eine Liste: 1: BLUT F. [Experience with vitamin B12 in the treatment of dermatoses, particularly of seborroic origin.]. Med Klin (Munich). 1954 Aug 13;49(33):1293-4. German. PubMed PMID: 13202997. 2: GONZALEZ DIAZ I. [Effects of vitamin B12 in the treatment of dermatitis seborrheica in infants.]. Actas Dermosifiliogr. 1955 Oct;47(1):5-23. Spanish. PubMed PMID: 13292303. 3: LEVIN AM, KSANFOPULO PI, PROPVICH LE. [Result of use of vitamin B12 in certain dermatoses.]. Vestn Dermatol Venerol. 1959 Mar-Apr;33(2):54-7. PubMed PMID: 13659768. 4: STUDNITSIN AA, VINOKUROV IN. [Vitamin B12 therapy of certain dermatoses.]. Vestn Dermatol Venerol. 1959 Mar-Apr;33(2):51-4. Russian. PubMed PMID: 13659767. 5: KUHNAU WW. [Effect of vitamin B12 (rubivitan) on various dermatoses.]. Dtsch Med J. 1958 Aug;9(8):429-31. German. PubMed PMID: 13573971. 6: PEISER B. [Therapeutic value of vitamin B12 in certain dermatoses.]. Dtsch Med J. 1955 Aug 15;6(15-16):519-22. German. PubMed PMID: 13261792. 7: NEBER H. [Vitamin B12 in therapy of skin diseases, especially those of allergic origin.]. Munch Med Wochenschr. 1955 Aug 26;97(34):1102-3. German. PubMed PMID: 13265687. 8: ANDREWS GC, POST CF, DOMONKOS AN. Seborrheic dermatitis; supplemental treatment with vitamin B12. N Y State J Med. 1950 Aug 15;50(16):1921-5. PubMed PMID: 15439623. 9: SANTOJANNI G. [Massive doses of vitamin B12; experience in the field of dermatology.]. Ann Ital Dermatol Sifilogr. 1954 Jul-Aug;9(4):300-5. Italian. PubMed PMID: 13207959 BLOQUIAUX S, [The role of folic acid and vitamin B12 in the treatment of humoral allergies.] Arch Belg Dermatol Syphiligr. 1951;7(1) PMID: 14820318 SIMON SW, Vitamin B12 therapy in allergy and chronic dermatoses. J Allergy. 1951;22(2) PMID: 14823832 PubMed ist eine gute Quelle und liefert Veröffentlichungen sogar aus 1950, JAHRE vor Klingelhöllers Geburt. NEU ist B12 bei der Hautbehandlung also nicht. Die wesentliche Frage stellt ist daher: WARUM hat man die Versuche aufgegeben? Ich kann mich nicht erinnern, daß Martens in "Heilung unerwünscht" auf alte Quellen hingewiesen hat, und die Frage, warum man es aufgab, stellt er natürlich erst recht nicht. Dabei sind das *DIE FRAGEN*, die man sich als erstes stellt, wenn man nach einem Medikament und Studien dazu sucht. Warum tut Martens es nicht? Weiß er etwa nicht, wie man sucht? Hat niemand ihm das erklärt? Hat er gar nicht selbst gesucht? Wer war es dann!? Hinweis: Im Blog von http://www.kindersprechstunde.at schreibt Fritz Feuerzahn unter der Überschrift "Alte Preziosen: die frühen Studien zu Vitamin B12 und Hautkrankheiten" http://www.kindersprechstunde.at/blog/?p=49 über die frühen Studien zu Vitamin B12, ab 1948. --------------------------
Punkt 07. "Handwerkliche Fehler" -------------------------------- Am 24.10.2009 zitiert der "Spiegel" Frank Plasberg: http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,657171,00.html Plasberg: "Wir hätten den Auftritt von Martens besser einbetten müssen." Die INHALTLICHE Bedenklichkeit der Aussagen Martens' beunruhigt ihn anscheinend nicht, ebensowenig, daß er, Plasberg, diese Aussagen stützt. Warum kann ein Journalist, der sich sonst doch so kritisch gibt, hier plötzlich so versagen...? Im Film "Heilung unerwünscht" gibt es eine Szene, in der Klingelhöller zu einem Geheimtreffen mit einem millionenschweren Investor aus der Schweiz fährt. Wieso fährt man zu einem Geheimtreffen mit einem Schweizer nach Deutschland, vor allem, wenn man schon in der Schweiz ist? [Buch "Heilung unerwünscht", seiten 163, 164] Nordrhein-Westfalen!? Es wird sogar noch toller: Ist das nicht eine wundersame Fügung, daß das Treffen ausgerechnet in der Gegend stattfindet, in der Klingelhöller jahrelang Leuten große Versprechungen machte und große Verluste einbrachte? In Zusammenhang mit dieser Szene ein Detail: Klingelhöller wolle, heißt es, erst einmal seine Schulden bezahlen UND DANN das Patent zurückkaufen. [Film "Heilung unerwünscht"]: Da muß es doch jedem Journalisten in den Ohren klingeln. Welcher Investor würde Geld dafür geben, daß Klingelhöller seine Schulden bezahlt? Das Patent ist wichtig, DAS muss sofort erworben werden, WENN das investierte Geld arbeiten soll. Und dann auch noch "kurz vor Wuppertal"! Wie kann einem FACHjournalisten dies nicht ins Auge springen? Wie kann dies ZWEI Fachjournalisten nicht ins Auge springen? Erst recht: Wie kann dies ZWEI REDAKTIONEN nicht ins Auge springen!? Die Visitenkarten des Geheimtreffens: --------------------------
Punkt 08. Who did it? --------------------- Als ich vor mehreren Jahren einen Fall von Schleichwerbung beim Saarländischen Rundfunk entdeckte und den Sender darauf ansprach, zog man sich damit zurück, die Verantwortung für den Inhalt des Filmberichts der Produktionsfirma zuzuschieben. Man selbst habe damit nichts zu tun. So einfach geht das. Deswegen war eine der ersten Fragen für mich bei dem Martens-Film, wer den gemacht hat. War der Film eine eigene Arbeit des WDR oder war er von einer externen Produktionsfirma hergestellt worden? Im Abspann des Films sind folgende Namen genannt: Im Abspann heißt es: "Eine Sendung des WDR (c) 2009" Klaus Martens ist, soweit ich erkennen kann, Mitarbeiter des WDR, ebenso Mathias Werth (Regie). http://www.wdr.de/tv/diestory/impressum/ Mathias Werth macht die Internet-Seiten und er ist Redaktionsleiter: http://www.wdr.de/tv/diestory/team/ http://www.wdr.de/tv/diestory/impressum/ Das ist ein ganz wesentliches Faktum, denn als Mitarbeiter des WDR können sie die internen Quellen und Archive nutzen. Damit bekommt auch dieser Hinweis von Prof. Peter Schönhöfer (gesendet in der Kritik von ZAPP) eine ganz andere Tiefe: Wie weit reicht das zurück? 1 Jahr, 2 Jahre, 3 Jahre? Wer war dieser Redakteur? Und vor allem: WARUM hat er sich für die Salbe interessiert? Und das hier "und was der WDR hatte" dürfte sich demnächst als EXTREM brisant erweisen... Außer Klaus Martens sind an der Produktion weitere Mitarbeiter beteiligt, einer davon der Redaktionsleiter. Trägt nicht auch - und gerade - ein Redaktionsleiter Verantwortung für die Inhalte? Wie war die Aufgabenverteilung im Fall des Films "Heilung unerwünscht"? Hat Klaus Martens seiner eigenen Redaktion das Buchmanuskript verheimlicht? Das kann ich mir nicht vorstellen, denn es kommt noch schlimmer: Der Stern hat inzwischen recherchiert und Georg Wedemeyer, Yamina Merabet, und Frank Donowitz schreiben: [Zitat Stern,#47, 12,.11.2009, Seite 123, vorletzter Absatz] Unter Exposé verstehe ich ein Papier, das den Redakteuren, mindestens aber der Chefredaktion vorgelegt werden muß, damit ein Film gemacht werden darf, bzw, damit er gesendet werden darf. Was wird geschehen? Welche Druckwellen wird dieser Skandal innen, im WDR erzeugen? Denn es wird immer deutlicher klar, daß dieser Skandal nicht das Werk von Klaus Martens allein ist. So können Werth und Plasberg nicht leugnen, viele der Hintergründe gewußt zu haben. Wobei Werth nicht nur als Redakteur, sondern obendrein als RedaktionsLEITER eine besondere Verantwortung trägt, was aber die Medien bisher schlichtweg ignorieren. Wer hat das Exposé gelesen? Wer hat es genehmigt? Martens' aushäusige Einsätze, vor allem in der Schweiz und den USA, dürften nicht gerade billig gewesen sein? Wer hat die Spesen genehmigt? Wie hoch in der Hierarchie des WDR reichen die Spuren und Verbindungen? Andere Redaktionen trauen sich nicht, den Mund aufzumachen. Kritik am WDR ist wenig opportun. Der WDR erscheint ihnen wie eine uneinnehmbare Festung. Mit dem WDR/Regividerm-Medienskandal dürfte sich das ändern. --------------------------
Punkt 09. Blick zurück im Born ------------------------------ Das WWW ist ein Füllhorn. Mit ein bißchen Suchen kommt man darin auf "mittel-frühe" Quellen über die Firma Regeneratio. BILD: Ein Bestellschein, wie ihn die Suchmaschine am 4.6.2000 im WWW bei http://www.regividerm.de fand. Interessanterweise ist nicht von EINER Salbe die Rede, sondern gleich VIER Cremes kann man bestellen: http://web.archive.org/web/20000604165121/regividerm.de/body_bestell.html [Auszüge aus Bestellschein] Darin stehen mehrere Dinge in starkem Kontrast zu dem, was in "Heilung unerwünscht" suggeriert wird. Wie kommt es, daß gleich VIER Cremes angeboten werden? Im Film ist davon keine Rede. Lediglich die 4. Creme enthält Vitamin B12, die anderen das als Bestandteil von Cremes schon länger bekannte Vitamin E. Wenn hier Preise angegeben sind, Kontonummer, und sogar Kundennummern, kann man da nicht von einem regulären Geschäftsbetrieb mit Produktion und Verkauf ausgehen? War das alles real vorhanden oder wurde es nur vorgetäuscht? Zu der Zeit, als - laut Bestellschein - die Regeneratio Pharma AG existiert hat, muß es über diese Dinge eine Aufsicht geben, eine Kontrolle, Protokolle, Unterlagen. Wie hoch war der Umsatz? Wo wurde produziert? Warum eigentlich eine Produktion von offensichtlich KOSMETISCHEN Cremes? Bestand die Aufgabe der Firma nicht in der Entwicklung von EINER medizinischen Salbe? Die Cremes 1 bis 4 tragen den Namen ATU-Creme: ATU Energy-Creme ATU Woman's-Creme ATU Man's-Creme ATU Red-Creme Als besonders verkaufsförderlich erscheinen mir diese Namen nicht. Was soll denn das "ATU" heißen? Wer ist die Zielgruppe für diese Produkte? Wo wird diese Ware beworben? Im WWW konnte ich hierzu leider nichts finden. Zu der Zeit dieses Bestellscheins existiert der Name Regividerm. Das zeigt schon der Name der Domain: regividerm.de 2 Monate vor dem Bestellschein archiviert die Suchmaschine diese Web-Seite aus der Domain (man beachte die Einordnung in "Medikamente"): Bild: 18.1.2000, Reklame für Medikament und Kosmetika 14.4.2000. Es wird die Salbe Regividerm beworben. Sie wird als "Pflegemittel" bezeichnet. Darüber hinaus befindet sich hier, obwohl keinerlei ausreichende Studien vorliegen, diese Tatsachenbehauptung: "Auch auf Dauer". Hat denn niemand in der Zeit, als es eine AG gab, als es also ein Aufsichtsgremium mit fremden Personen gab, diese Behauptungen überprüft? Behauptungen wie diese sind doch KERNAUSSAGEN über die nun wirklich nicht gerade große Zahl von Produkten. Eigentlich ist es eines, aber 2000 erstaunlicherweise vier, bzw. fünf, wenn man die ersten vier als reine Kosmetika betrachtet und die medizinische Salbe (aus einer Reihe von Gründen, wozu alleine die komplizierte Zulassung und die Nachweise der Wirksamkeit gehören) als eigenständiges Produkt. Bild: 7.6.2000, Frontseite, "Medikamente und Kosmetika" Innerhalb von 1 - 2 Stunden findet man diese Dinge im Web-Archive. (Ich habe es getan, gleich nach der Sendung, in der Nacht vom 19. zum 20. Oktober 2009 habe ich sie ausgegraben und sofort an Zeitungs-Redaktionen und Kritiker-Web-Sites gemailt.) Waren die alten Unterlagen Martens nicht bekannt? Hat er nie nach den frühen Phasen der Firma gefragt? Hat er sich nie alte Unterlagen aus jener Zeit zeigen lassen? Hat Klingelhöller bei den Gesprächen über diese Dinge nicht gesprochen? Hat er vielleicht nicht darüber gesprochen, weil die Gespräche nur sehr kurz waren und wegen der Kürze der Zeit über andere Dinge geredet wurde? Wieviele Gespräche hat es denn überhaupt gegeben? Und mit wem? Und vor allem: wann? --------------------------
Punkt 10. Der Film im Film -------------------------- Ein Jahr vor obigem Bestellschein aus Punkt 9 und der Reklame für Regividerm als Medikament sieht es in Klingelhöllers Firma noch ein bißchen anders aus. Da kommt das Fernsehen zu Besuch. Nicht irgendein Fernsehen, sondern der WDR. Der Bericht in "Lokalzeit" wurde gesendet am 28.6.1999, Länge 2 Minuten und 44 Sekunden, so die telefonische Auskunft des WDR an mich. Bild: Vorspann von Lokalzeit vom 28.6.1999 Aufgenommene Sequenz im Zimmer von Klingelhöller in der Klinik in der Schweiz, wo das Video der Lokalzeit- sendung abgespielt wird Klingelhöller kennt den Film. Schließlich ist er die Hauptfigur. Nach einem Schwenk über die Straße, das Wohnhaus in Wuppertal und die Klingelknöpfe zeigt der Bericht ihn hinter seinem Schreibtisch. Bild: Die Klingelknöpfe, Szene aus der Eingangssequenz des WDR-Berichts in Lokalzeit vom 28.6.1999) URL: http://www.youtube.com/v/YWXg2CqACKQ Bild: Film des WDR, auf YouTube, Schnitt ausgerechnet in einer Szene mit dem Reklameaufsteller für "AYA"-Kosmetik auf dem Tisch von Klingelhöller Auf dem Schreibtisch steht eine jener Konstruktionen, wie man sie so typisch in Drogerien und Apotheken findet: einen Pappaufsteller mit Creme-Tiegeln darin, die Rückwand hochgezogen und mit Reklame bedruckt. Bild: 28.6.1999, Filmbericht des WDR zeigt Klingelhöller und die "AYA"-Kosmetik Links zu sehen ist Klingelhöller am Schreibtisch, rechts neben ihm im Bild ein Reklame-Aufsteller mit geneigt stehender Beschriftungstafel, vor der mehrere Tiegel aufgereiht in einem Karton liegen, in verschiedenen Farben, mit dreieckigem Logo. Die kleine Schrift in den Farbbalken ist im Film schwer zu entziffern; was auf den ersten Blick wie ein dreieckiges Logo aussieht, ist keines, sondern die Seitenansicht eines "Halters", in den ein Cremetiegel eingesetzt werden kann. Diese Konstruktion soll die teure Produktion von Cremebehältern ersparen. Statt dessen wird die Creme in preiswertenTiegeln in den Verkauf gebracht. Für den Schriftzug AYA gibt es eine Markenanmeldung, Datum 6. Mai 1998: http://register.dpma.de/DPMAregister/marke/register/1889072/398250162/DE Der Halter für den Tiegel wurde von Klingelhöller 1996 als Design angemeldet: http://publikationen.dpma.de/DPMApublikationen/shw_dsn_bib.do?id=221842 Wie man sieht, wurde eine Verkaufsverpackung entworfen, ein Reklameaufsteller entworfen, ein Name ("AYA") - und es sind 4 Cremes im Angebot. Ein Jahr nach der Anmeldung wird der Name AYA mit Hinweis auf einen Paragraghen 48 wieder gelöscht. Anscheinend heißen die Cremes dann "ATU..." Warum der Name AYA verschwunden ist, weiß ich nicht. Es findet sich aber im WWW eine israelische Firma AYA, die - man staune - kosmetische Produkte aus Olivenöl, einem in der Kosmetik durchaus bekannten Öl, herstellt und über Händler im Internet auch nach Deutschland verkauft. also eine DIREKTE Konkurrenz zu Klingelhöllers Firmen und deren Cremes/Salben: http://www.israelheute.com/default.aspx?tabid=211&view=productsbycategory&fid=6&cid=137 http://www.ayanatural.com/ http://www.ayanatural.com/scripts/Shop.dll?shop=1386&subjvalue=8&language=Eng&random=22877132799476352 Aya Natural Ltd. Biet Jann, Upper Galilee, Israel Telfax: 97249805066, 972508503988 E-mail: aya1@ayanatural.com Klingelhöller hat demnach kosmetische Cremes entwickelt und - darauf deutet der Bestellschein hin - auch verkauft. Neben Vitamin E wird auch Vitamin B12 als Bestandteil verwendet. Sowohl Verpackung als auch Produktnamen erscheinen mir nicht besonders originell, eher hausbacken, so von der Art, wie man sie in den Kleinanzeigen in der Yellow-Press oder in Fernsehzeitungen findet. Verkaufsrenner sehen anders aus. Aber darum geht es nicht, sondern um die ganz einfache Tatsache, daß hier allem Anschein nach ein Vertrieb versucht wurde. Die entscheidende Frage ist doch, warum Klingelhöller die B12-Wundersalbe nicht selbst hergestellt und verkauft hat. Wie man hier sieht, scheint er es durchaus versucht zu haben, sogar mit eigens enwickelter Verpackung, ja sogar Reklameaufstellern für den Verkaufsraum. Daß ihn die Pharmaindustrie dabei BEhindert hat, oder daß sie die Salbe sogar VERhindert hat, dürfte auch hiermit widerlegt sein. Während man bei sehr vielen Dingen auf Vermutungen angewiesen ist, HIER ist eines sicher: diese Bilder hat Klaus Martens gesehen, denn sie sind Teil seines eigenen Films. Womit wir wieder beim Interview von ZAPP mit Peter Schönhöfer sind, in dem Schönhöfer erklärt, daß ihm ein Redakteur des WDR Material über die Salbe zur Prüfung vorgelegt hat. Als Mitarbeiter des WDR konnte Martens in den Archiven des WDR suchen. Und nicht nur er, sondern auch Werth... Daß ein Autor und Filmemacher nicht einmal das Material in seinem eigenen Film untersucht, welches er dort einmontiert, halte ich für einen schweren handwerklichen Fehler. Das gleiche gilt für die Redaktion und die beteiligten Zuarbeiter. --------------------------
Punkt 11. "Wo kann man es kaufen?" ---------------------------------- Bild: Der explizite Hinweis des WDR, man solle sich wegen der Lieferbarkeit von Regividerm im Internet umsehen. In der Ankündigung der Sendung heißt es http://www.daserste.de/doku/beitrag_dyn~uid,0e3vjlffhxxdf3s3~cm.asp Wer hat das geschrieben? Klaus Martens? Oder Mathias Werth, der in eben dieser Web-Seite als Redakteur genannt wird? Dieser Satz hat es in sich, und er wird bei Gericht eine große Rolle spielen. Es geht um dabei unter anderem um die Frage, ob Martens den Termin der Markteinführung von Regividerm durch Mavena wußte. Viele grübeln in Zeitungsartikeln und im WWW über dieser Frage, dabei ist die Antwort sehr einfach: weder Martens noch "die Redaktion" brauchten das zu wissen! Es war genau anders herum: die Information AUS DEM SENDER heraus war wichtig für die Produktionsplanung! "Einfach so" läßt sich vielleicht beim Apotheker etwas zusammenrühren, aber bei einer Ware, die im Regal eine Mindestzeit haltbar BLEIBEN muß, sieht alles ganz anders aus. Probeläufe zur Produktion der Salbe mußten gemacht und die Verpackung entwickelt werden. Der Clou dabei: daß man sich die übliche Reklamewelle in den Printmedien und im Rundfunk Werbung sparen konnte und deswegen die Verzahnung der Werbung mit Publikationsterminen von Zeitungen und Zeitschriften nicht beachten mußte, ... denn es gab sie nicht. Wann, wie weit zurück in der Zeitskala, wurden diese Vorbereitungen durchgezogen? Das waren nicht Tage, sondern Monate. Der entscheidende Tag, der Tag X im Sender: der Tag, an dem die Sendeplanung die definitive Festlegung trifft: "der Film darf gesendet werden" - und den (oder die) Sendetermin(e) festlegt. Erst ab dieser Entscheidung kann man die Salbenproduktion vorbereiten. Geht im Sender etwas schief, ist die Produkteinführung vermasselt und das darin investierte Geld womöglich verloren. Diesen Satz "Am besten sucht man im Internet unter dem Stichwort REGIVIDERM, um Neues zu erfahren" interpretiere ich so, daß das Publikum bei der Stange gehalten werden soll, bis die Kampagne angelaufen ist - die einzelnen Teile fügen sich zusammen wie die Musik in einer Partitur. Und das unter der Überschrift "Wo kann man es kaufen?" Also eine klare Regieanweisung an das Publikum, ohne jedoch Firmennamen zu nennen, denn die Spannung beruht ja darauf, daß das Publikum bis zuletzt NICHTS weiß und im Glauben bleiben muß, alles sei noch offen, alles sei ungewiß. --------------------------
Punkt 12. "einer unserer Ministerpraesidenten" ---------------------------------------------- Wer sich an die Anweisung des WDR hielt und im Netz suchte, konnte fündig werden. Allerdings ganz anders als sich die Strategen das gedacht hatten: http://www.pharmweb.net/forum/0030/1998/msg00042.html Fast 2 Jahre vor dem ältesten Fundstück im Web-Archive ist das Problem Regividerm bei pharmnet-Apotheken in Deutschland bekannt. Was sowohl auf die praktizierte "Apotheken-Lösung" hinweist als auch darauf, DASS Apotheker von Regividerm (und damit von Vitamin B12 in Salbe) [ab heute gerechnet] schon seit fast 12 Jahren wissen. Und schon damals kam ihnen die Sache seltsam vor. --------------------------
Punkt 13. Wenn Beweisstücke verschwinden + Der Fluch der bösen Tat ----------------------------------------------------------------- Ein Teil der Reklamewelle für Regividerm schwappt hinter den Kulissen - durch das Netz. Außer den PR-Agenten in den Webforen sind auch Firmen aktiv: Händler, Plagiatoren und "Magazine". Ein Web-Magazin: http://www.carezine.de/arznei/regividerm-vitamin-b12-salbe Wer nun durch das Löschen von Filmen oder Web-Seiten Beweise verschwinden lassen will,.. keine Chance, die Kopierer - teils absichtlich, teils unabsichtlich - sorgen dafür, daß nichts wegkommt. So trifft auch den WDR der Fluch seines Regividerm-Komplotts, denn zum Beispiel bei YouTube gibt es diesen 5-teiligen Mitschnitt des Martens-Films: Teil 1/5: http://www.youtube.com/v/VgFuO5q1zgE Teil 2/5: http://www.youtube.com/v/YWXg2CqACKQ Teil 3/5: http://www.youtube.com/v/Eju7coDEcMI Teil 4/5: http://www.youtube.com/v/yH6yYlAf3Cw Teil 5/5: http://www.youtube.com/v/Du_JUIwe3-M Bild: Das Titelbild des Video-Clips Teil 2/5: ein Schnappschuß von Klingelhöller und seiner "AYA Naturkosmetik", Teil des Video-Zitats aus "Lokalzeit" des WDR vom 28.6.1999. Wer die Mitschnitte ins Netz stellt, spielt keine Rolle. Verschwindet eine Kopie an einer Stelle, taucht eine andere auf. Den Händlern kann das nur recht sein, sie profitieren davon. Martens und seine Oberen allerdings werden jetzt die Kehrseite davon zu spüren bekommen. Das Internet ist das Gedächtnis der Menschheit, damit sollte man sich nicht anlegen. --------------------------
Punkt 14. Nebenwirkungen von "keine Nebenwirkungen" ---------------------------------------------------- Die der Salbe angedichteten guten Eigenschaften spielen in der Reklame eine große Rolle. Wer würde schon eine Salbe mit vielen Nebenwirkungen kaufen wollen? Die Nebenwirkungen sind gerade das, was die böse Pharmaindustrie bei so vielen ihrer Medikamente hat -. und verschweigt und vertuscht, wie Martens darzustellen versucht. Deswegen ist bei der Wundersalbe gerade die Aussage "hat keine Nebenwirkungen" so unendlich wichtig, und wird denn auch immer wieder gebracht. Inzwischen ist die Salbe im Verkauf und die Realität zeigt sich ... hautnah. Hier ein Erfahrungsbericht aus einem Web-Forum: http://www.psoriasis-netz.net/forum/showthread.php?t=230174 Es ist nicht der einzige Bericht dieser Art. Beispiel 2: http://www.scienceblogs.de/frischer-wind/2009/12/regividerm-im-selbstversuch.php Inzwischen wurde der Beipackzettel geändert... Mehr dazu in http://www.kindersprechstunde.at von Fritz Feuerzahn: Wirkung unerwünscht: Regividerm&tm; und das Latex-Frucht-Syndrom – Teil 1 http://www.kindersprechstunde.at/blog/?p=510 Ebenfalls wichtig in Bezug auf den Beipackzettel: Sumpfkrokodil: Anwendungsdauer bei Medizinprodukt Klasse IIa http://www.kindersprechstunde.at/blog/?p=572 --------------------------
Punkt 15. Artisten unter der Circus-Kuppel... ahnungslos... ----------------------------------------------------------- Die Kunst, eine Firma zu führen, erfordert besondere Fähigkeiten. Mitunter artistische, denn im Vermarktungszirkus um die Wundersalbe gilt es Paragraphen zu bändigen... [Buch "Heilung unerwünscht, Seiten 180/181]: Rüdiger Weiss hatte vom Insolvenzverwalter das Patent gekauft. Das war, wenn ich es recht verstanden habe, im Jahr 2004. Wann nun, fragt man sich bei obigem Zitat, stieß Weiss auf die "EU-Richtlinien, unter denen sich auch eine spezielle für die 'Produktkategorie Medizinprodukte für dermatologische Anwendungen für die Zertifizierung der EU-Richtlinie 93/42 EWG nach Anhang V' fand." Die naheliegendste Vermutung wäre: im Jahr 2004, vielleicht auch 2005. Vielleicht aber auch davor, denn Weiss war Aktionär der Regeneratio Pharma AG gewesen, und als solcher sorgt man sich schon darum, was in "der Firma" geschieht. Alles falsch; laut Martens' Buch geschah es wohl im Frühjahr 2009. War Rüdiger Weiss, nachdem er das Patent gekauft hatte, in den Jahren 2005, 2006, 2007, 2008, und noch hinein in 2009 so ahnungslos gewesen, daß er sich mit diesen Fragen der Zulassung nicht beschäftigt hatte? Ich bin fassungslos, ich kann das nicht glauben. Kroll und Merges (der laut Liste 2004 seine Tätigkeit zum Vermarkten aufgenommen hatte), haben diese beiden Experten denn gar nichts darüber berichtet? Schwiegen sie - oder hatte Weiss ihnen nicht zugehört? Was hat man in diesen Jahren ÜBERHAUPT getan? Vielleicht aber ist alles doch ganz anders. Vielleicht, sollte man sich überlegen, haben Klingelhöllers Überredungskünste nicht bei Allen gewirkt, sondern vor allem auf Fachfremde, und dann auch noch auf ganz bestimmte Typen. Ist diese Selektion der Grund, warum Klingelhöller mit fremdem Geld so lange in der Pharmabranche mitmischen konnte? Und ist die Selektion ein Grund, möglicherweise der entscheidende Grund,warum manches auf so unbegreifliche Weise in den Sand gesetzt wurde? Im Martens-Film ist in einer Szene Rüdiger Weiss vor einem Bild zu sehen, ein etwas wirr zusammengewürfeltes, das hinter ihm an der Wand hängt. Ein Bild, das mich vom ersten Moment, wo ich es im Film sah, irritierte, da es mir in einer seriösen Pharmafirma völlig deplaziert erscheint - die nackte Frau darin würde ich eher dem Aushängeschild eines Rotlichts zuordnen. Es wird doch wohl nicht das im Buch erwähnte Bild von Jörg Immendorff sein...? Wie auch immer, inzwischen habe ich ein Rezensionsexemplar des Buches vor mir. Auf Seite 186 ist die Zwischenüberschrift "Zertifikat für eine "Pissbude"" nicht das, was ich in einem solchen Buch erwartet hatte, und die auf Seite 187 folgende Angabe Martens', daß Rüdiger Weiss seine Firma (wenn auch "selbstironisch") "Pissbude" nennt, läßt VIELES an der Geschichte in einem völlig anderen Licht erscheinen... --------------------------
Punkt 16. Ein Eigentor ---------------------- Auf Seite 193 seines Buchs, in dem noch der 2.10.2009 notiert ist und es heißt, daß "Karsten Klingelhöller und Professor Ramseier (ein erfundener Name, wie auch andere Namen im Buch erfunden sind) noch immer keinen Kapitalnachweis" haben, (Seite 192), ist folgender Absatz: [Buch Heilung unerwünscht, Seite 193]: Ja, die Pharmaindustrie ist böse. Aber, dank Klaus Martens, kommt jetzt die Rettung in Form einer Rezeptur, nachzulesen auf der übernächsten Seite, 195. Nachdem bereis 1998 den Apothekern im Pharmweb diese Salbe bekannt wurde durch die Anfrage aus der Apotheke des Klinikums Amberg, hätte es sich doch wie ein Lauffeuer herumsprechen müssen, daß diese Salbe, wie vieles andere auch, im Rahmen einer Rezeptierung durch einen Arzt seinen Patienten verschrieben werden konnte. In der Filmsequenz mit Merges und Kroll ist von eben dieser Möglichkeit des Verschreibens die Rede. Merges und Kroll, die die Salbe kennen (und laut Film auch angewendet haben), müssen - wenn die Behauptungen über die großartige Wirkung der Salbe wahr sind - doch über eine große Zahl von Patienten verfügen, denen sie mit der Salbe erfolgreich helfen konnten. Wird Klaus Martens die großartigen Erfolgsstatistiken der Herrn Doktores Merges und Kroll vorlegen können? Nicht nur Merges und Kroll, auch die an den Studien beteiligten Universitätskliniken müssen über eine hervorragende Statistik die Aussagen belegen können, die Martens macht - schließlich interviewte er doch die wesentlichen Studienleiter Altmeyer, Stücker, und Januchowski. Auch sie - Altmeyer, Stücker, und Januchowski - müßten doch, wenn die Behauptungen über die hervorragenden Eigenschaften der Wundersalbe wahr sind, schon aus ihrer ärztlichen Situation heraus versucht haben, WEITEREN PATIENTEN diese Salbe zu verschreiben. Taten sie es? Und überhaupt, hätten sie nicht von sich aus, so denn die Salbe so erfolgreich ist, weitere Versuche machen können? Der Ruhm des Forschers wäre ihnen gewiß gewesen. Nicht nur eine Verhinderungspolitik der Pharmaindustrie, sondern auch eine der Ärzte UND der Apotheker UND der Universitäten? Wie Klaus Martens DAS begründen will, darauf bin ich gespannt... Und warum die Kranken die Salbe nicht gekauft haben, direkt bei Klingelhöller ("AYA" und "ATU" lassen grüßen), das werden sie beide, Klingelhöller und Martens, erst recht erklären müssen... --------------------------
Punkt 17. Der Balken im Auge ersetzt keinen Zimmermann ------------------------------------------------------ Die Vehemenz, mit der Klaus Martens auftritt, wird auf sonderbare Weise konterkariert durch die Masse der Ungereimtheiten und Widersprüche, aus denen der Film besteht. Martens macht der Pharmaindustrie heftige Vorwürfe, im Buch unter anderem auf Seite 152/153, wo er schreibt: [Buch "Heilung unerwünscht, Seite 152, 153]: Offensichtlich ist Martens felsenfest der Ansicht, daß Medikamente GRÜNDLICH getestet werden müssen, BEVOR man sie in den Handel bringt,. Wie verträgt sich das mit der Tatsache, daß Klaus Martens mit so viel Verve unter anderem behauptet, die B12-Salbe sei nebenwirkungsfrei, sie sei hochwirksam, sie würde von der Pharmaindustrie seit 20 Jahren verhindert? Ich habe Menschen erlebt, die ihre Unwahrheiten noch ungeschickter verdeckt haben als Klaus Martens. Aber nicht sehr viele... Tatsache ist, und das ist nachweisbar, daß die Industrie von Klingelhöller intensive Studien gefordert hat, um die notwendige Produktsicherheit zu gewährleisten. Unter Punkt 3 bereits zitiert, schreibt Klaus Martens in seinem Buch doch selbst:: [Buch "Heilung unerwünscht", Seit 68]: Martens führt sich in seinem eigenen Buch ad absurdum. Merkt er das nicht? Hat er gar das Buch nicht gelesen, so wie er seinen eigenen Film vielleicht nicht gesehen hat ("AYA" und "ATU" lassen grüßen!)? Und im WDR, hat denn dort niemand das Manuskript gelesen? Wird wenigstens jetzt, NACH Erscheinen des Buches, die Führungsriege des WDR begreifen, was sie da deckt? Oder weiß sie es schon längst, aber will, wie üblich, die Sache aussitzen? Wobei wir nicht vergessen dürfen, daß es nicht nur eine Affaire Martens des WDR ist, sondern ebenfalls eine Affaire Plasberg. ... und inzwischen eine Affaire Piel... Die Pharmafirmen sind ihren Pflichten nachgekommen, sowohl in betriebswirtschaftlicher als auch in medizinischer Hinsicht. Der WDR hingegen ist POLITISCH in der Pflicht. Er war es VOR Senden des Films, und er ist es jetzt erst recht. Wer beim WDR hat was gewußt, und wer hat was getan? Es geht um mehr als nur den Kopf eines Filmemachers oder eines Redakteurs. Es geht um einen Fehler im System WDR, und um sehr viel Geld. Es geht um Millionen. --------------------------
Punkt 18: Seid geschlungen, Millionen! -------------------------------------- Bild: Reklame-Vorschau für den Martens-Film im NDR, natürlich mit dem Salben-Tiegel! In der Web-Site von regividerm.de hieß es als Ankündigung des Films: http://www.regividerm.de/fragen-und-antworten/ Demzufolge gab es völlig gratis für die Hersteller und Vertreiber der Wundersalbe folgenden Fernsehgenuß: ARD, 19.10.2009: 3/4 Stunde Reklamefilm ARD, 23.10.2009: 3/4 Stunde Reklamefilm Phoenix, 23.10.09: 1 Stunde Reklamefilm Phoenix, 24.10.09: 1 Stunde Reklamefilm 1Extra, 24.10.2009: 1 Stunde Reklamefilm 1Extra, 04.11.2009: 1 Stunde Reklamefilm Hinzu noch je 1x rund 20 Minuten Werbeblock in "hart aber fair", plus Wiederholung davon. Als besonderes Bonbon in "hart aber fair": die Mitwirkung von bekannten Persönlichkeiten wie Beda Stadler steigert den Aufmerksamkeitswert der Sendung ERHEBLICH. Das sind mehr als 6 volle Stunden Reklame, dazu bundesweiter Presserummel. Wenn das keine Schleichwerbung ist, was dann!? Gerüchten zufolge verlangt "das Fernsehen" für eine Minute Fernsehreklame um die Zeit ab 20 Uhr abends rund 100.000 Euro Lassen wir die Wiederholungen usw. der Sendungen weg, wären alleine für die 45 Minuten der ERSTEN Sendung 4,5 Millionen Euro zu zahlen. Nähmen wir moderate 33,000 Euro pro Minute, wären es "nur" noch 1,5 Millionen Euro. Und für all das zahlen Regeneratio und Mavena keinen Cent. Der reine Geldwert der Reklamesendungen liegt WEIT über 1 Million Euro, hinzu kommt noch die Reklame für den Film, sowie weitere, ebenfalls kostenlose Reklame, die durch den Film ausgelöst wurde - eine gewaltige Hebelwirkung, die es bisher wohl für kein Kosmetikum oder Medikament je gegeben hat. Alles zusammen ein immenses Startkapital für die Wundersalbe. Selbst wenn sich die Salbe in kürzester Zeit als ein Riesenschwindel entlarvt, so hat es genug Opfer gegeben, die sie gekauft haben. Der erste Produktionslauf, rund 28.000 Tuben, ist bereits verkauft, wie es heißt. Geschätzter Herstellungspreis 2 Euro pro Stück. Hersteller und Händler können sich freuen, sie haben ihr Geld eingefahren. Aber was ist mit Klaus Martens? Hat er wirklich und wahrhaftig diese Riesenschau inszeniert, ohne mit auch nur einem einzigen Cent zu profitieren? Hat er seine gesamte Karriere mit diesem einen Film beerdigt - einfach so, ohne Rettungsboot? Das kann ich nicht glauben. Es wurden mehrere Programmbeschwerden erhoben - doch wie reagieren die ANDEREN Medien? Da offenbart sich des Medienskandals 2. Teil: sei es aus Schlafmützigkeit, sei es aus Furcht vor dem allmächtigen WDR: ... MAN SCHWEIGT... Beim Nachrecherchieren zu den oben genannten Sendezeiten gab es Unstimmigkeiten. Unter anderem stellt sich heraus, daß auch die Sender nicht unbedingt ihre veröffentlichten Sendepläne korrigieren. Eine in einem Plan als gesendet angegebene Sendung kann also durchaus durch eine andere ersetzt worden sein. Aber wie stellt man das fest? Die Auskünfte, die ich erhielt, sind leider nicht verbindlich. Aber ein Herr on ARD-Digital gab mir am Telefon eine hoffentlich brauchbare Auskunft. Daraus kann ich folgendes schließen: 1Extra, 24.10.2009: knapp 1 Stunde * 17.03 Uhr - 18.oo Uhr http://www.tvinfo.de/fernsehprogramm/24.10.2009/16:00 ist mit großer Wahrscheinlichkeit die 3/4-Stunden-Fassung gewesen. Diese Sendung hier 1Extra, 04.11.2009: 3/4 knapp * #20.15# - 21.oo Uhr steht zwar in den Programmheften ( http://www.tvinfo.de/fernsehprogramm/sendung/96044914_heilung+unerwuenscht ), wurde aber NICHT GESENDET, weil es so viel Ärger gegeben hatte. Damit folgt: Sendetermine : ARD, 19.10.2009: 3/4 Stunde * 21.oo - 21.45 Uhr http://www.tvinfo.de/fernsehprogramm/19.10.2009/20:30 Wiederholung vom 19.10.2009, 21.oo Uhr kam in ARD, 23.10.2009: 3/4 Stunde * 3.20 - ? Uhr http://www.tvinfo.de/fernsehprogramm/20.10.2009/03:00 HART ABER FAIR: ARD, 21.10.2009: 1/4 Stunde * Beginn der Sendung. 21.45 Uhr http://www.tvinfo.de/fernsehprogramm/21.10.2009/20:00 "Abendprogramm" ARD, 22.10.2009: 1/4 Stunde * Beginn der Sendung. 04.45 Uhr http://www.tvinfo.de/fernsehprogramm/21.10.2009/20:00 "Nachtprogramm" ==> 2x 3/4 h + 2x 1/4 h = 2h Dazu 2x 1 h bei Phoenix: Phoenix, 23.10.2009: 1 Stunde * 22.oo - 23.oo Uhr http://www.phoenix.de/content/phoenix/tv_programm/1?datum=2009-10-23&skip=3 Wiederholung von 23.10.2009, 22.oo Uhr kam in Phoenix, 24.10.2009: 1 Stunde * 12.oo - 13.oo Uhr http://www.phoenix.de/content/phoenix/tv_programm/1?datum=2009-10-24&skip=1 1Extra, 24.10.2009: knapp 1 Stunde * 17.03 Uhr - 18.oo Uhr http://www.tvinfo.de/fernsehprogramm/24.10.2009/16:00 1Extra, 04.11.2009: gestrichen ==> Summe = 2 h +2 h + 3/4 h = 4 3/4 h Wobei auch diese einen Wert von mehreren Millionen Euro haben. In meiner "Offenen Programmbeschwerde" vom 24.12.2009 http://www.kindersprechstunde.at/blog/?p=4 habe ich die ursprüngliche Sendetabelle wiedergegeben. Interessanterweise hat die Intendantin des WDR diese Tabelle nicht kritisiert. Was wiegt schwerer?: Zugeben, daß 1Extra wegen eklatanter Mängel des Films die Ausstrahlung absetzt ODER zugeben, daß es NOCH EINE STUNDE MEHR millionenwerte Reklame gegeben hat? Offenbar bevorzugt Monika Piel, die Intendantin des WDR, das Letztere... --------------------------
Punkt 19. Untergetauchte leben länger ------------------------------------- [Buch "Heilung unerwünscht"]: Ein Krankenzimmer. Was, wenn es eine Besenkammer wäre? Durch das Wort "Krankenzimmer" wird suggeriert, Klingelhöller sei krank. Aber ist er das wirklich? Tatsache ist (jedenfalls laut Film), daß er dort GEWOHNT hat. Wie in einem Hotel, mit einem gewissen Service. Martens weiter: [Buch "Heilung unerwünscht"]: Der Herr Professor war beeindruckt. Aber wovon? Von der ach so traurigen Geschichte des Herrn Klingelhöller oder von der Quelle von Reichtum, deren Prophet vor ihm sitzt? Der Herr Professor forscht nämlich auch... [Buch "Heilung unerwünscht"]: Der Herr Ramseier heißt nicht Ramseier. "Ramseier" ist eine der Erfindungen, mit denen Klaus Martens in seinem Buch für Chaos sorgt, denn im Film nennt er die Personen mit ihrem richtigen Namen. Der Herr Professor also arbeitet in der Aeskulap Klinik in Brunnen in der Schweiz, Diese Klinik ist ... nicht ohne. Doch darüber später mehr. Im März 2006 (als Klingelhöller bereits in der Klinik ist - oder auch nicht, die Datumsangaben von Martens ("2005") und Klingelhöller ("2006") differieren da wohl) meldet eine ungarische Firma "Optoderma" die FDA-Zulassung eines Mittels zur Hautbehandlung. Das wäre nicht weiter interessant, wenn es nicht auch in dieser Klinik getestet worden wäre: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20060301_OTS0032 Die Firma CremerMed gibt später den Handel mit Optoderma auf, eine belgische Firma, erst Belgophar, dann HWB ("Health Wellness Beauty"), übernimmt den Vertrieb, ändert auch gleich den Namen in "Psoramexal" (http://www.psoramexal.com). Alles turbulent, erstaunlich, verblüffend, und überhaupt... Und die Cremes sind getestet in der Aeskulap-Klinik in Brunnen: Und nun Klingelhöller, Erfinder, mittendrin. Daraus läßt sich was machen. [Buch "Heilung unerwünscht", Seite 160]: Die Patente ankaufen, das versucht er dann auch. Bloß das viele Geld dafür, das hat er anscheinend nicht. Rüdiger Weiss will nämlich: [Buch "Heilung unerwünscht"]: Viel Geld, doch der Herr Professor zahlt sogar 100.000 Euro: [Buch "Heilung unerwünscht", Seiten 160, 161]: Das muß man sich einmal vorstellen: Da ist der Herr Professor so sehr von dem vielen Geld geblendet, daß er 100.000 Euro zahlt, und sie - genau genommen - sogar verschenkt, wenn denn aus dem Deal nichts wird. 100.000 Euro, damit kann man viel machen - zum Beispiel sich zertifizieren lassen als Hersteller einer Salbe, UND man kann obendrein noch mehrere Kilogramm B12 kaufen... Ein wunderbares Geschenk. Und so freiwillig... Wie fügt sich das in die Zeitskala? Im Juni 2008 die Anfrage des Professors bei Rüdiger Weiss, im Dezember die 100.000 Euro. Und im November 2008 Interviews von Klaus Martens mit Prof Zuberbier und Anderen. Und Ende Oktober 2008 das "Geheimtreffen" bei Wuppertal, zu dem Klingelhöller aus der Schweiz anfährt. Oktober, November, Dezember 2008: alles in Action, alles im Fluß. Doch wie lange braucht man von der Vorlage eines Exposé im WDR bei seinen Oberen bis zur Freigabe? Wie lange ab Juni 2008 bis zum Auslöser? Die Menschlichkeit und das liebe Geld... beides lassen zu wünschen übrig. [Buch "Heilung unerwünscht", Seite 162]: Auf der einen Seite wandern 100.000 Euro über die Grenze und auf der anderen Seite ist kein Geld da für die Operation. Ist das nicht krass? Dabei ist noch nicht einmal ein Pharmakonzern dabei, der etwas verhindert. Nein, in der Klinik in Brunnen ist ein Karsten Klingelhöller, der seit 2005 ("seit drei Jahren") eine Geschwulst hat, und das viele Geld, 100.000 Euro, werden an ihm vorbei in ein Geschäft investiert. Viel wert ist sein Leben wohl nicht. Ist das nicht tragisch? Irgendwie anscheinend nicht. Zumindest in der sonst emotional aufgeladenen Seifenoper geht die Kamera hieran ziemlich schnell vorbei, es fällt kaum auf. [Buch "Heilung unerwünscht", Seite 162]: 35.000 Euro kamen zusammen. Wofür? Was hat Klingelhöller damit bezahlt? 35 Monate a 1000 Euro für ein kleines Zimmer mit Essen und Bettwäsche, das läßt sich sehen. Und überhaupt: Was hat Klingelhöller in diesen Jahren getan? Auf dem Bett gesessen? Däumchen gedreht? In Klaus Martens Erzählung klafft ein riesiges Loch. Hat Klingelhöller vielleicht in der Klinik GEARBEITET, und sei es auch nur bei der Auswertung von Statistiken? Hilfsdienste eines ehemaligen Medizinstudenten sind praktisch. Und geldwert. Geld, immer wieder Geld... Doch nicht der Mensch zählt, sondern die Aussicht auf MEHR GELD... Aber irgendwie ist das, Seifenoper zum Trotz, dem Klaus Martens entgangen. Zählt auch für ihn nur die Geschichte vom Geld, und nicht der Mensch? Übrigens: Wenn der Herr Professor die 2 Millionen von der Bank geholt und in bar mitgenommen hätte, hätte er da nicht direkt zu Weiss fahren und den Kauf an Ort und Stelle abschließen können? Wäre der Deal geplatzt, hätte er 100.000 Euro gespart, eine auch in diesen Kreisen ganz sicher keine kleine Summe... Hat der Professor aus der Klinik wirklich 100.000 Euro AUS EIGENER TASCHE an Weiss bezahlt? Oder ist das eine Finte, mit der - um Ecken herum - dem Rüdiger Weiss der Start der Produktion ermöglicht werden sollte? Laut Angaben in Martens' Buch weiß Klingelhöller von der Kontaktaufnahme des Professors mit Weiss. WEISS er nur davon oder steckt noch mehr dahinter? Ist das Ganze (wie auch andere Geschehnisse) nicht in Wahrheit nur eine Scharade - oder ganz einfach von einer oder mehreren Personen erfunden worden - warum auch immer...? Eines ist doch klar: Klingelhöller hat in der Sache überhaupt nichts zu melden, denn Weiss ist schon seit Jahren der Besitzer des Patents. Wozu also diese völlig nutzlose "Information"? Ist sie Teil einer Botschaft? Könnte es sein, daß die folgenden Geschehnisse darauf beruhen, daß Weiss - und andere Gläubiger - auf diese Weise erfahren, wo sich Klingelhöller aufhält? Wo ist er denn überhaupt!? Wo ist er JETZT? Hat man sich mittels eines kleinen Intermezzos endgültig seiner entledigt? Wenn jemand die Geschäfte stören könnte, dann er... --------------------------
Punkt 20. Pointen... -------------------- Humor, rabenschwarzer Humor, ist reichlich verteilt worden: "Ich bin Journalist, ich bin neugierig." Plasberg wörtlich in seiner Sendung "Plasberg persönlich: (Plasberg persönlich, WDR3, , 6.11.2009, ca 22.52 Uhr) "Das ist hier eine Sendung in der ARD, hier gibt es keine Werbung." Plasberg wörtlich in seiner Sendung "Plasberg persönlich): (Plasberg persönlich, WDR3, , 6.11.2009, ca 22.34 Uhr) --------------------------
Punkt 21. Merges und Kroll, das Duo telefonale ---------------------------------------------- In einer Szene des Film sieht man einen Mann telefonieren. Im Auto. Bild: Merges telefoniert während der Fahrt mit Kroll Merges, am Steuer, telefoniert mit Kroll. Kroll ist Arzt: Bild: Kroll ruft aus der Praxis den Pharmahändler Merges an Ist es nicht eine Fügung des Schicksals GLEICHZEITIG mit *ZWEI* Aufnahmeteams an zwei Orten der Handlung zu sein, just in dem Moment, wo Kroll Merges anruft? Oder ist es schlicht und einfach nur eine gestellte Szene? So, wie vermutlich auch die Szene des Treffens mit dem Unterhändler des Millionärs aus der Schweiz gestellt sein dürfte? Wundern würde es mich nicht, denn es ist eine "Geschichte", sagt doch Klaus Martens selbst: Kroll ist Arzt und behandelt Patienten. Er benötigt B12-Salbe und ruft deswegen Merges an. Im Film hört sich das so an: [Film "Heilung unerwünscht"]: [Transkript Telefonat Kroll/Merges]: Kroll und Merges sind nicht irgendwer. Kroll und Merges waren/sind Geschäftspartner. Wer ist Dr. med. Dr. rer. nat. Michael Kroll? Im WWW findet man unter anderem, daß er für "WIESO CERT" arbeitet: http://www.wieso-cert.de/wieso_cert.php Anmerkung: In dieser Web-Seite heißt es In einer hier http://www.josef-beuing.de/pdf/telefonliste.pdf zu findenden Telefonliste der 3M Medica mit Datumstempel "05. JUNI 1989" wird aber ein Dr. Dr. Michael Kroll im Bereich Klinische Forschung aufgeführt. Arzt im Praktikum bzw Assistenzarzt in Heidelberg und gleichzeitig tätig in der klinischen Forschung in Borken? Das halte ich für einen Widerspruch. "Klifo" soll wohl "klinische Forschung" heißen. Das macht Sinn. Im Web-Archive fand ich eine sehr aufschlußreiche Web-Seite der "Dr. Dr. Kroll GmbH", gespidert am 9.10.2002: http://web.archive.org/web/20021009141154/www.klifo-med.de/profilger.htm Kroll ist ein Profi, und zwar in der Beratung von Firmen, die Medikamente entwickeln/produzieren und dafür die vielen Papiere benötigen für die Versuche, für Zulassungen, und so weiter. Also all das, was Klingelhöller so dringend benötigte und später - nach dem Ende der Aktiengesellschaft - die Regeneratio Pharma GmbH. Und nicht nur das. Im Impressum von mit-gesundheit.com, der Firma des Herrn Merges, wird Kroll ebenfalls genannt: Am 11.3.2005 http://web.archive.org/web/20050311052044/http://www.mit-gesundheit.com/06_impressum.html Der 11.3.2005 liegt am Beginn jener Zeit, in der Merges für Rüdiger Weiss und Regeneratio Pharma GmbH als Vermittler Kontakt zu Pharmafirmen aufnahm. Das ist die Zeit, in der den Pharmafirmen Muster geliefert wurden. Daß Kroll dabei nicht beteiligt gewesen sein sollte, halte ich für ausgeschlossen. Am 1.7.2007: http://web.archive.org/web/20070701040606/www.mit-gesundheit.com/06_impressum.html Auch 2007 ist Kroll für Merges tätig. Seit Beginn der Tätigkeit für die Regeneratio Pharma GmbH sind mehr als 2 1/2 Jahre vergangen. Wieviele Muster hat es in dieser Zeit gegeben und wieviele Patienten hat Kroll mit Mustern behandeln können? Kaum jemand saß näher an der Quelle als er. Wäre er nicht der geeignete Kandidat gewesen zur erfolgreichen Durchführung von Studien? Ihm standen sowohl das gesamte Instrumentarium für die Studienvorbereitungen und -durchführungen zur Verfügung als auch der Kontakt mit dem Patentbesitzer als auch mit Patienten, IN SEINER EIGENEN PRAXIS. Oder hatte er zu der Zeit keine? Oh, doch, er hatte, wie in dieser Web-Seite zu sehen ist: http://www.wieso-cert.de/wieso_cert.php Was hat der Filmemacher Klaus Martens den Dr. med. Dr. rer. nat. Michael Kroll gefragt? Kroll ist ein Experte. Hier war Martens direkt an der Quelle! Wieviele Patienten hat Kroll mit der B12-Salbe behandelt? Wie lange? Wie waren die Resultate? Wie wurde die Salbe hergestellt? Oder genügten Martens die Filmszenen - mit Kroll am Telefon, - mit Kroll im Patientengespräch, - mit Kroll beim Blättern in einer dicken Medikamentenliste und auf Nachteile von Kortison hinweisend? Vor allem fehlt diese Frage: WARUM hat er sie behandelt? [Film "Heilung unerwünscht", Szenenfolge Kroll und Merges telefonieren] Warum, wenn es in der Vergangenheit schon Apothekenlösungen gab, fragt Kroll DENNOCH nach Mustern? Warum weiß Kroll ÜBERHAUPT von dieser Salbe? Merges war doch durch die Verträge mit Regeneratio Pharma GmbH zum Stillschweigen verpflichtet. Warum hat Kroll DAMALS *DENNOCH* Salben-Muster und später die Salben als Apothekenlösung erhalten? Ist es nicht seltsam, daß in Martens' Buch, wo so vieles über die Bosheit und die Gemeinheiten und Fehler der Pharmaindustrie zusammengetragen ist - das muß doch jemand recherchiert haben! -, dort, wo man zum THEMA des Buches fragen KÖNNTE, keine Fragen sind? Im Buch wird hingewiesen auf die Probleme wegen mangelnder Studien bei Kindern. Warum fragt Martens nicht genau nach diesem Sachverhalt? Es sind doch gerade Kinder - man denke an den im Film so ausgiebig und geschickt vorgeführten Bastian -, die unter Neurodermitis leiden. Im Punkt 23 berichte ich über eine Versuchsreihe, die zur Zeit von Klingelhöller, an Kindern durchgeführt wurde - schriftlich niedergelegt in diesem Patent: "EP1401454 - USE OF CORRINOIDS IN THE TREATMENT OF SKIN DISEASES" Dieses Patent wurde von der Regeneratio Pharma GmbH aufrecht erhalten, [Zitat aus dem Europäischen Patent-Register] https://register.epoline.org/espacenet/application?number=EP02751075&tab=main Wenn eine Beraterfirma wie die des Herrn Merges die Regeneratio Pharma GmbH BERÄT, dann muß dieses Problem der Kinder-Studien doch ZWANGSLÄUFIG besprochen werden. HAT MAN es besprochen? Falls ja: Wann? Wer mit wem?, und mit welchem Ergebnis? Wie kann es angehen, daß ein mit so vielen Tricks der Pharmafirmen sich beschäftigender Journalist wie Klaus Martens DIESE DINGE mit den Kinder-Studien nicht erwähnt? Kann es sein, daß er als Fachfremder sich das Material von Dritten hat vor-/aufbereiten lassen? Falls ja: Von wem? Wann? Unter welchen Voraussetzungen? War ein Teil des Materials direkt oder indirekt von der Firma Roland Kaske? Und wer kam auf die Idee, Kroll einen Hautarzt zu nennen? Es läßt sich doch leicht feststellen, daß Kroll kein Hautarzt, sondern Chemiker und Allgemeinmediziner ist. Bemerkenswert sind diese kleinen Szenen aus der Praxis Kroll: [Film "Heilung unerwünscht"]: [Transkript Telefongespräch Kroll/Merges]: danach: [Film "Heilung unerwünscht"]: [Transkript Patientengespräch Kroll]: Warum wird der Patient im dunkeln gelassen? Jedem medizinkritischen Journalisten sollte diese Szene geradezu ins Gesicht springen: Der Patient wird hingehalten, mal wieder, wie üblich. Und die Weißkittel mauscheln hinter den Kulissen. Davon LEBEN sie, die Medizinkritiker. Doch im Blätterwald hat sich noch kein einziger dazu geäußert. Wenn das kein Skandal ist, was dann? Bild: Merges, MIT Gesundheit GmbH, in seinem Büro Martens (?) interviewt in dessen Büro direkt. Zitat aus dem Film: [Film "Heilung unerwünscht"]: [Transkript Statement Merges]: Wer ist Merges? Wer hat exakt wann exakt wie mit ihm Kontakt aufgenommen? Und warum? Was war EXAKT die Aufgabe, die Merges für die Regeneratio Pharma GmbH zu erfüllen hatte? Gab es VOR der Zeit der Regeneration Pharma GmbH bereits Kontakte oder eine Zusammenarbeit, so mit Klingelhöller in dessen Zeit bis zur Gründung der Aktiengesellschaft? Oder mit Weiss? Und was geschah in der Aktiengesellschaft? Genug Geld hatte sie, Klingelhöller gab es mit vollen Händen aus. Interessanterweise ist es "hart aber fair", also die Plasberg-Redaktion, die folgende Liste ins Web stellt: http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/studien_20091021/liste_von_absagen_von_pharmakontakten.pdf Bild: Liste von Pharmafirmen, die laut "hart aber fair" dem Geschäft mit Regeneratio AG/GmbH eine Absage erteilten. Diese Liste ist überaus aufschlußreich. Sie belegt nicht nur, daß Merges bereits Ende 2004/anfang 2005 dabei war, sie nennt auch weitere Namen, so einen Herrn Jürgen Regenold. Wie kam der Kontakt zwischen Martens und Kroll zustande? Welche Rolle spielt dabei Merges? Hat Martens Merges danach gefragt? Falls ja: Wie waren die Antworten? Falls nein: Warum hat Martens nicht gefragt? Konnte er nicht, wollte er nicht, durfte er nicht? Soweit ich sehen kann, werden weder Merges noch Kroll im Buch namentlich erwähnt. Warum? Sind diese im Film doch so wichtigen Zeugen plötzlich für das Buch uninteressant, unwichtig oder vielleicht sogar störend? Merges ist doch eine Schlüsselfigur, denn seine Firma ist nach meiner Einschätzung nach in den jetzigen Vertrieb eingebunden - wie auch immer das sein mag. Die Muster/Proben, von denen in der Liste die Rede ist, wer hat die hergestellt? Ist Merges oder seine Firma dabei vielleicht sogar direkt beteiligt? Und noch einmal Merges. Merges ist nicht nur Händler, er hat auch eine eigene Produktserie "Sabona-Naturarzneimittel", die er als "Abteilung der MIT Gesundheit GmbH" bezeichnet: http://www.sabona.de/ Merges hätte die Wundersalbe doch selbst herstellen können. Er hat alles, was man dazu braucht: das Wissen, die Kontakte, einen eigenen Vertriebsweg, die Verbindungen für die notwendigen Studien, die Planung der Studien, die Durchführung, die Auswertung. Alles! Kroll ist dabei eine zentrale Figur - doch Martens erwähnt das nicht. Warum!? Ein Anruf bei der Firma Merges ergab, daß man dort nicht selbst herstellt, sondern das in Lohnfertigung erledigen läßt: Die Frau am Telefon sagte mir, daß sie nicht selbst herstellen, sondern das bei Lohnfertigern machen lassen. Die Frau am Telefon sagte mir, daß sie apothekenpflichtige Produkte haben. Ich könnte die über Apotheken bestellen. So herstellen kann fast jeder! Sportler tun es, Models tun es, Schauspieler tun es. Let's do it, too! In der Liste, die "hart aber fair" veröffentlicht, fehlt demnach ein Name: Merges als Hersteller. Wollte Merges nicht oder wollte Regeneratio, sprich Rüdiger Weiss, ihn nicht? Was sind die Gründe? Warum wird das im Film nicht dargestellt? Etwa, weil es der gewollten Aussage (Pharmakonzerne sind böse) widerspricht? Weil man sich damit einer falschen Aussage überführt hätte? Besonders genant ist man beim WDR übrigens nicht. So heißt es in der Web-Seite http://www.daserste.de/doku/beitrag_dyn~uid,0e3vjlffhxxdf3s3~cm.asp Wo bleibt die Frage: "Warum tat er es denn nicht früher? Wer hat ihn daran gehindert, die Salbe SELBST herzustellen?" Wieder ein Beweisstück mehr, daß Martens, die Redaktion, UND der WDR sich selbst schwerer handwerklicher Fehler überführen. --------------------------
Punkt 22. Das Patent-Gesetz - und die Lücke im System ----------------------------------------------------- Merges, während der Autofahrt, zu Kroll: [Film "Heilung unerwünscht"]: Merges sagt: 1. daß es in der Vergangenheit bereits Kontakte gab 2. daß Patienten in der Vergangengheit eine "Apothekenlösung" erhielten Warum geht Martens auf diese Dinge nicht näher ein? Er könnte es doch, selbst wenn sie unwesentlich sein sollten. Er tut es nicht. Dabei sind sie alles andere als unwesentlich, sondern offenbaren ein galaktische Lücke in seinem ganzen Konstrukt in Film und Buch. Was ist eine "Apothekenlösung"? Die Antwort liefert das Patentgesetz, wo es in Paragraph 11 heißt: Bild: Die entscheidenden Teile des Paragraphen 11 des Patentgesetzes http://www.gesetze-im-internet.de/patg/BJNR201170936.html Der Paragraph 11 bietet gleich DREI wesentliche Möglichkeiten: 1. Jeder darf für sich privat die Salbe selbst herstellen. 2. Forscher dürfen sich die Salbe herstellen und damit experimentieren. 3. Ein Arzt darf ein Rezept ausstellen mit Angabe der Rezeptur, so daß ein Apotheker im Auftrag die Salbe mischt. Es ist damit PROBLEMLOS möglich für einen Arzt, einem Patienten die Salbe zu verschreiben. Die Rezeptur kann der Arzt dem Patent entnehmen, das im Fall der B12-Salbe sogar sehr genau ist. Der Knackpunkt dabei: Martens weist in seinem Buch darauf hin - und eben zu diesem Zweck gibt er sogar die Rezeptur an. ABER er geht nicht der Kernfrage nach, warum in den vergangenen 20 Jahren weder Patienten noch Ärzte von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht haben. Statt dessen macht Martens Schuldzuweisungen an die Pharmaindustrie. Als Ende des Buches, auf Seite 195, schreibt Martens: "Solange die B12-Creme nicht auf dem Markt ist"... und NACH Markteinführung nicht mehr? Nun, das stimmt so nicht! Interessanterweise weist Martens darauf hin, daß die Rezeptur gegenüber dem Patent geändert wurde. Er weist aber nicht darauf hin, daß das Patent für ein ARZNEIMITTEL beantragt wurde. Damit wird - sogar schriftlich - INTERNATIONAL fixiert, daß es sich bei der Salbe um ein Medikament handelt, und daß diese Salbe MEDIKAMENT-Eigenschaften hat. Unter diesen Voraussetzungen, ist es da nicht seltsam, die Salbe nur als "Medizinprodukt der Klasse II" auf den Markt zu bringen? Das darf nämlich keine medizinischen Eigenschaften eines Medikaments haben. ENTWEDER das Patent ist für ein MEDIKAMENT, dann darf die Salbe nicht als Medizinprodukt der Klasse IIa verkauft werden, ODER die Salbe ist ein Medizinprodukt der Klasse IIa, dann darf sie keine Eigenschaften eines Medikaments haben und auch nicht mit diesen beworben werden. Deswegen wird die Bezirksregierung Düsseldorf sich den Fall noch einmal genau vornehmen müssen: http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,657645,00.html Die Bezirksregierung Düsseldorf entscheidet nicht sofort, sondern zieht erst das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zu Rate. Bis die Antwort kommt, dauert es 3 Monate. 3 Monate, in denen die Salbe ungehindert verkauft werden kann, obwohl sie laut Patentanspruch die Wirkung eines Arzneimittels hat. Und das ist erst der Anfang. Denn jetzt mahlen die Mühlen der Behörden... http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/recht/news/2010/03/24/bfarm-stuft-vitamin-b12-salbe-mavenaR-b12-als-arzneimittel-ein.html Diese Verfahren können sich JAHRE hinziehen. Unterdessen wird die Salbe mit den bekannten vollmundigen Versprechungen weiter verkauft, Martens sei Dank. Und dann ist da noch das Ausland (erst die Niederlande und Großbritannien, nun auch die Türkei), wo man den Film und dessen Bilder erst recht ausschlachten kann. Weil wir wissen, daß der Teufel im Detail liegt, schauen wir uns den Absatz aus Martens' Buch noch einmal ganz genau an: Auf Seite 195 schreibt Martens: "sondern für die Zulassung als Medizinprodukt verändert wurde". WARUM!? Warum sollte man ein funktionsfähiges Mittel ändern für die Zulassung? Soll damit behauptet werden, die Rezeptur im Patent habe Medikament-Eigenschaften, die neue, geänderte hingegen jedoch nicht? Wäre dem so, so würde ich das als eiskalten Betrug ansehen, erst recht angesichts den der NEUEN REZEPTUR unverändert zugesprochenen Medikament-Wirkungen. Doch zurück zu den Patenten. Das Patent mit der US-Nummer "United States Patent Application 20040171578" macht sogar sehr weit gehende medizinische Angaben eines Medikaments unter anderem auch zu Krebs, siehe die Beschreibung, wie man sie zum Beispiel hier lesen kann: http://www.freepatentsonline.com/y2004/0171578.html Die Einordnung als Arzneimittel erfolgt über eine "Klasse". Wie man im Patentregister sehen kann, handelt es sich um die Klasse A61K31, und dort um die Hauptordnungen "195" und die Nebenordnung "375": https://register.epoline.org/espacenet/application?lng=de&number=EP02751075 "EP1401454 - VERWENDUNG VON CORRINOIDEN ZUR ANWENDUNG BEI HAUTERKRANKUNGEN" Klassenzuordnung laut Patent: http://depatisnet.dpma.de/ipc/jump.do?s=A61K0031000000 (Etwas verwunderlich ist die Nennung der "Regeneratio Pharma GmbH" in Remscheid als Anmelder, denn zu dem Zeitpunkt (Januar 2003) war die Aktiengesellschaft "Regeneratio Pharma AG" noch existent, welche als "REGENERATIO PHARMA AG [DE/DE]; Kleine Klotzbahn 23, 42105 Wuppertal (DE)" registriert war. Diese erscheint jedoch auf dem Bildschirm, wenn man in dem Web-Formular auf "Verlauf anzeigen" klickt.) Die Systeme der Patente, ihre nationale und internationale Registrierung, sind teilweise sehr verwirrend, und das durchaus mit Absicht. Zu der Verwirrung tragen auch die Klassenzuordnungen bei, die inzwischen mehrfach geändert wurden. So erhält man bei der Suche nach Klassen als Fehlermeldung: Früher war "A61K 31/68 Cobalamine, z.B. Vitamin B12 , Cyanocobalamin [2]" Kosmetika sind in der IPC-Ausgabe "6, gültig ab 01.1995" (die bei dem 1. Patentantrag wirksam wurde), unter "7" zu finden: Ein weiteres Verwirrspiel:Europäische Patente: https://register.epoline.org/espacenet/application?searchMode=advanced&number=EP02751075 https://register.epoline.org/espacenet/application?searchMode=advanced&number=EP06722454 Interessant: "zurückgenommen", der Grund dafür: "Anmeldungsgebühr", das Jahr (2008) und eine völlig andere Krankheit: Morbus Crohn. Weitere Quellen: http://www.wipo.int/pctdb/en/fetch.jsp?SEARCH_IA=EP1994001951&DBSELECT=PCT&C=10&TOTAL=1&IDB=0&TYPE_FIELD=256&SERVER_TYPE=19-10&QUERY=%28WO%2FWO94%2F28907%29+&START=1&ELEMENT_SET=B&SORT=41282853-KEY&RESULT=1&DISP=25&FORM=SEP-0%2FHITNUM%2CB-ENG%2CDP%2CMC%2CAN%2CPA%2CABSUM-ENG&IDOC=187555&IA=EP1994001951&LANG=ENG&DISPLAY=DESC Erster Antrag: http://www.wipo.int/pctdb/en/wadList.jsp?IA=EP1994001951&LANGUAGE=EN&ID=id00000000695594&VOL=9005&DOC=000e0e&WO=94/028907&WEEK=28/1994&TYPE=A2&DOC_TYPE=PAMPH&ACCESS=D&PAGE=0 http://www.wipo.int/pctdb/en/fetch.jsp?LANG=ENG&DBSELECT=PCT&SERVER_TYPE=19-10&SORT=41282853-KEY&TYPE_FIELD=256&IDB=0&IDOC=187555&C=10&ELEMENT_SET=B&RESULT=1&TOTAL=1&START=1&DISP=25&FORM=SEP-0/HITNUM,B-ENG,DP,MC,AN,PA,ABSUM-ENG&SEARCH_IA=EP1994001951&QUERY=%28WO%2fWO94%2f28907%29+ Bereits im 1. Antrag wird deutlich in Richtung Medikament argumentiert: "nicht nur lindert" Bild: Ausschnitt aus dem Originalantrag Also deutlich ein weiter gehender Anspruch, das heißt: auf ein Medikament. Hier eine Übersicht über 4 Patente, die unter dem Namen "Klingelholler" zu finden sind ("Ö" wird vom System nicht verarbeitet, deswegen ein "O".): "IPC: A61K 31/70 (2006.01), C07H 23/00 (2006.01) Die hier unter der Klasse A61K31/714 genannte Arzneimittel betreffen: A61K 31/714 . . . Cobalamine, z.B. Cyanocobalamin, Vitamin B12 [7]" Bei dem Halter für Salben-/Creme-Tiegel (siehe das 4. Patent in der Auflistung) ist auch die Zeit interessant: 1998, also die Zeit, aus der keine weiteren Unterlagen zu finden sind... --------------------------
Punkt 23. Versuche mit Säuglingen --------------------------------- Das folgende Zitat zunächst vorab als Ganzes: http://www.wipo.int/pctdb/en/fetch.jsp?SEARCH_IA=EP2002007067&DBSELECT=PCT&ABIMAGE=09012003%2FEP0207067_09012003_gz_en.x4&C=10&TOTAL=3&IDB=0&TYPE_FIELD=256&SERVER_TYPE=19-10&SORT=41265951-KEY&QUERY=%28IN%2Fklingelh%26%23xF6%3Bller%29+&START=1&ELEMENT_SET=B&RESULT=1&DISP=25&FORM=SEP-0%2FHITNUM%2CB-ENG%2CDP%2CMC%2CAN%2CPA%2CABSUM-ENG&IDOC=261092&IA=EP2002007067&LANG=ENG&DISPLAY=DESC Hier der Link zum Original-Antrag als PDF: http://www.wipo.int/pctdb/en/wadList.jsp?IA=EP2002007067&LANGUAGE=EN&ID=09006361800c2205&VOL=21&DOC=0077c6&WO=03/002104&WEEK=NA&TYPE=NA&DOC_TYPE=PDOC&ACCESS=D&PAGE=0 Menschenversuche an Kindern? Noch dazu an Säuglingen! Welche Ethikkommission hätte diese Versuche genehmigt? Hat Klingelhöller auch nur ansatzweise dazu eine Ethikkommission befragt? Wäre die obige zitierte Textpassage in Unterlagen der Pharmaindustrie, so würde Klaus Martens, davon gehe ich aus, Gift und Galle spucken. Und hier? Oder will Klaus Martens behaupten, er habe dieses Patent nie gelesen? Will er vielleicht behaupten, er hätte von dessen Existenz nichts gewußt? Was hat er denn überhaupt gewußt!? --------------------------
Punkt 24. Zocker, Kriegsgewinnler, Schwarzmarkt ----------------------------------------------- Zu den wirklich seltsamen Meldungen in der Gerüchteküche gehört, es gäbe derzeit auf dem Markt kein Vitamin B12 mehr zu kaufen. Sich die Salbe selbst anzurühren, sei damit unmöglich geworden. Das Rezept wird in der Web-Site von "hart aber fair" wie folgt angegeben: http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/martens_rezept.php5 Das sind 100 Gramm. Alle 28.000 Tuben sollen verkauft worden sein. 28.000 Tuben mit je 0,07 Gramm B12 = 1960 Gramm B12 Und jetzt ist der Markt leergefegt? Wegen dieser 1960 Gramm? [Buch "Heilung unerwünscht, Seite 191]: 2 Kilogramm B12-Pulver kosten: [Buch "Heilung unerwünscht, Seite 191]: 2x 8000 Euro. Macht 16.000 Euro. Was anderen Stellen im Buch widerspricht, wo es zm Beispiel heißt: [Buch "Heilung unerwünscht, Seite 157]: [Buch "Heilung unerwünscht, Seite 187]: [Buch "Heilung unerwünscht, Seite 192]: Vier Tonnen sind 4.000 Kilogramm. 28.000 Tuben sind aber nur 2880 Kilogramm. Nimmt man statt der jetzt ausgelieferten 100 Gramm pro Tube 150 ml, so wiegen (grob bei 1 Gramm = 1 ml geschätzt) 28.000 Tuben 4.320 Kilogramm. Über 4 Tonnen... ...und statt 2 Kilogramm B12 das anderthalbfache, also 3 Kilogramm. Macht 24.000 Euro für das B12. Statt der 7 Kilo weniger als die Hälfte. Dafür nicht 150 ml, sondern 100 Gramm pro Tube. Den im Markt erreichbaren Preis gepeilt zwischen 20 und 30 Euro, also optische 28,85. Paßt. Den Preis gepeilt, geschätzt, wieviel dafür IN DER ERWARTUNGSHALTUNG der Käufer in einer Tube sein muß. Und dann los. GEKAUFT ist das B12. Der Rest ist vor sich hin tickende Routine. 24.000 Euro. Das dürfte eine der kleinsten Investitionen gewesen sein, die es jemals zum Start einer Pharma-Serie gegeben hat. Ist bei diesen geringen Summen noch Platz für Werbung? Wo, falls überhaupt, war da noch Werbung im Budget? Und, falls ja, WER hat sie WIE gemacht? Eine andere Frage ist die nach der verfügbaren Menge an Vitamin B12. Hat Weiss 2 Kilogramm, 3 Kilogramm - oder doch 7 Kilogramm gekauft? Wieviel war im Lager des Vitamin-Herstellers und dessen Distributionsweg verfügbar? Seltsam ist doch, daß Klaus Martens in seinem Buch die Rezeptur angibt. Eigentlich, so könnte man denken, wäre damit das Buch zu einer ernsten Gefahr für die Weiss' Salbenproduktion geworden. Aber ... es gibt ja noch die Randbedingungen... Als da wäre der (jetzt behauptete) Mangel an verfügbarem B12-Pulver. Kann es sein, daß da - so nebenher - jemand (wer auch immer) die Lager leergekauft hat, UM GENAU DIES ZU ERREICHEN? Dann wäre das Buch ein großer Reißer, aber selbst herstellen könnte ein Kranker die Salbe trotzdem nicht. Wären 7 Kilogramm tatsächlich die frei verfügbare Menge gewesen, könnten Regeneratio/Mavena eine 2. Charge produzieren, bis endlich wieder B12 im freien Markt ist. Bis dahin könnte Regeneratio/Mavena die Verkaufswelle abreiten. Was unter anderem auch diesen Eventualitäten standhält: 1. Die Zulassung für die Salbe als Medizinprodukt wird widerrufen und die Salbe wird verboten - langwierige Rechtsstreitigkeiten sind die Folge. 2. Die durchsickernden Negativmeldungen - von "keine Wirkung" bis "gräßliche Nebenwirkungen" dringen an die Öffentlichkeit und zerstören den Markt. Wieviele Monate bleiben, um die Welle abzureiten, das Geld einzusammeln, und dann - möglicherweise - das Ganze kollabieren zu lassen - ODER ABER doch noch die Lizenz an einen großen bzw. zahlungswilligen Hersteller zu verkaufen, wenn nicht in Deutschland, dann irgendwo im Ausland? Hier sind einige Variable des knallharten Pharma-Marketings noch nicht ausgeschöpft, darf ich orakeln. Und: Wer die Guten und wer die Bösen sind, ist nicht das, was im Buch steht oder im Film erzählt wird, sondern das erweist sich hinter den Kulissen... Die Frage "cui bono" ("wem nützt es?"), die im Buch nicht gestellt wurde - und die auch in den Medien nicht oder nur wild geraten GEPEILT wurde -, läßt sich leicht beantworten: dem Besitzer des Patents, Rüdiger Weiss. Das ist der Mann, der laut Martens' Angaben in die Regeneratio Pharma AG über 500.000 Euro investiert und verloren hatte, dann nochmals 250.000 Euro für das Patent zahlte, sowie etliche andere Kosten, unter anderem Patentgebühren. Rechnen wir mit 1 Million Euro. Wieviele Tuben müssen verkauft werden, damit diese 1 Million bei Rüdiger Weiss wieder auf dem Konto ist? 100.000 Stück? 100.000 Stück sind ... 7 kg B12! Wird er es schaffen? Und nun die Frage: Wo ist das restliche Vitamin B12? --------------------------
Punkt 25. Der WDR beseitigt Spuren ---------------------------------- Datum 22.11.2009 Der WDR versucht, seine Spuren zu verwischen. So sind in http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/martens_rezept.php5 die Links zum "Faktencheck" defekt. Jetzt zeigt der Link "Hier geht`s zum Faktencheck (WDR.de)" auf http://www.wdr.de/themen/politik/1/hart_aber_fair/faktencheck_091104/index.jhtml und die "Zusatzinformation" sind geschrumpft auf Beim WDR verschwinden Links, die Dateien sind aber teilweise noch online vorhanden. Davon betroffen sind anscheinend auch diese: http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/KinderzulassungTUEV.pdf http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/KinderzulassungGutachten.pdf http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/ZulassungTUEV_Neurodermitis.pdf http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/ZulassungTUEV_Psoriasis.pdf http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/LGA_QS-Zertifikat_Seite1.pdf http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/LGA_QS-Zertifikat_Seite2.pdf http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/GutachtenProf._Allgaier_Psoriasis.pdf http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/GutachtenProf._Allgaier_Neurodermitis.pdf http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/tuev_assessment_of_clin_evaluation_2005.pdf Die Studien bis zur Zulassung als Medizinprodukt: http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/auflistung_studien_internet.pdf Der Link zur Seite mit dem "Faktencheck" ist gefälscht worden, die Seite selbst ist aber noch online: http://www.wdr.de/themen/politik/1/hart_aber_fair/faktencheck_091021/index.jhtml Der Linkt "Faktencheck" führt in dieser Seite http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/martens_rezept.php5 da hin: http://www.wdr.de/themen/politik/1/hart_aber_fair/faktencheck_091202/index.jhtml Logik ist nicht die Stärke des WDR... --------------------------
Punkt 26. ... in der Wagenburg ------------------------------ Bild: ein Blick der Kamera in eine fast nicht lesbare Ecke "des Papiers", ABER man sieht die magische Zahl: 936 Millionen Dollar Eine große Rolle spielt "das Papier", jene Studie von PriceWaterhouseCoopers, in der der Wert des Patents für Regividerm auf 936 Millionen US-Dollar beziffert wird. [Buch "Heilung unerwünscht", Seiten 45, 46, 47]: Das Papier von PriceWaterhouseCoopers ist eine der Film und Buch tragenden Säulen. Ohne die magische Zahl "936 Millionen Dollar" wäre es nur ein Klacks, und die Überschrift "Ein Milliardenprojekt" gäbe es nicht. Gibt es das Papier überhaupt? Falls ja: Was steht drin? In Buch und Film wird die Studie als Endergebnis vorgestellt mit nur einem einzigen Endpunkt: Wert = 936 Mio US-Dollar. Es fehlen jedoch ALLE Randbedingungen. So fehlt die Angabe, in welchem Zeitraum diese Summe eingespielt werden soll, und wofür. Es wird zwar der Name Regividerm benutzt, aber WAS ist Regividerm? Ist das die Salbe im DAMALIGEN Zustand (ungestestet) ODER handelt es sich um eine als Medikament zugelassene Salbe mit jenen Eigenschaften, die der Salbe von Karsten Klingelhöller ZUGESPROCHEN wurden? Ich sehe da einen himmelweiten Unterschied, den der Autor von Buch und Film meiner Meinung nach gezielt übertüncht durch eine Vielzahl von Fakten, die mit dem eigentlichen Inhalt nicht das mindeste zu tun haben. Meine Anfrage an ein deutsches Büro von PriceWaterhouseCoopers wurde beschieden mit dem Hinweis, ich möge doch in London anfragen. Meine Anfrage in London wurde nicht beantwortet. Statt dessen kam ein Telefonanruf aus Deutschland. Sinngemäß: Die Herren aus London hätten sich bei ihnen gemeldet. Alles ist streng geheim, man darf nicht einmal sagen, ob es das Papier gibt oder nicht gibt. Bei so viel Geheimhaltung kann sich Jemand einen Schwindel ausdenken, und die lieben Firmen sagen keinen Ton über die Unwahrheiten in und über den Schwindel, weil sie nibelungentreu SCHWEIGEN MÜSSEN. Das Leben kann wirklich sehr einfach sein... Gleiches gilt auch für die anderen Firmen, denen damals das Papier vorgelegt wurde. Ich habe bei einer angefragt - und prompt kam die Antwort: Schweigen. Wer also KANN denn über das Papier eine Aussage machen? Klingelhöller oder Rüdiger Weiss zu fragen, macht keinen Sinn. Bleibt nur noch die Suche nach demjenigen, der das Papier entwickelt hat: Alain Parthoens. [Buch "Heilung unerwünscht", Seiten 46]: Bild: Alain Parthoens in einem Artikel (Corporate INTL September 2009, p 46, belgian-ma-sept-09.pdf) (Corporate INTL September 2009, p 46, belgian-ma-sept-09.pdf) Alain Parthoens ist heute President der "Belgian Venture Capital and Private Equity Association" und hat offensichtlich großen Einfluß auf eine Reihe von Firmen durch seine Positionen in deren Führungsebene (so Unibioscreen, Vesaliusbiocapital, Sogam SA, Oncomethylome Sciences SA, A Q Invest BVBA). Jemand in diesen Positionen weiß, was er tut. Schnitzer kann er sich keine erlauben. Die Frage ist damit (und immer noch): Was steht in dem Papier? Im Film wird das Papier geblättert, man sieht die Seiten vorüberrauschen. Lesen kann man nicht. Bis auf eines, am Schluß, wenn der Blick die Zahl 936 Millionen erhaschen kann. Warum zeigt Klaus Martens den Inhalt des Papiers nicht? Von wem hat er es überhaupt erhalten? Von Klingelhöller? Von Rüdiger Weiss? Von der Bank Sal. Oppenheim? Letzteres glaube ich nicht, denn meine Anfrage bei der Bank wurde - natürlich - mit dem Hinweis auf das Bankgeheimnis beantwortet. Kurz: Keine Auskunft. Klingelhöller? Der war zu der Zeit, als das Papier entwickelt wurde, Chef der Regeneratio Pharma AG. Rüdiger Weiss übernahm danach aus dem Konkurs einen Teil der Firma. Auch die Papiere? Alle Papiere? Das Papier kann Martens meiner Ansicht nach nur von Klingelhöller oder Weiss erhalten haben. BEIDE haben keinen Grund, den Inhalt des Papiers zu verschweigen. BEIDEN beschert das Papier den wunderschönen Köder "936 Millionen Dollar". WAS steht in dem Papier drin? Die Zahl "936 Millionen" ist völlig wertlos, wenn nicht HAARGENAU angegeben wird, unter welchen Bedingungen sie errechnet wurde. Ein Punkt ist die Laufzeit. Innerhalb welcher Zeit soll das Geld eingespielt werden? 10 Jahre? 15 Jahre? Das ist DIE Zahl! Das ist eine der wichtigsten Randbedingungen in dem ganzen Poker. Wenn eine Firma ein neues Produkt in den Markt bringt, macht sie eine gewisse Zeit nach dem Anfang den größten Gewinn, weil die Preise noch hoch sind. Später sinken die Preise, die Nachfrage läßt nach, die Wettbewerber bringen konkurrierende Produkte. Doch auch damit läßt es sich leben, WENN man durch ein Patent einen Schutz hat. Nächste Frage: WIE LANGE besteht dieser Schutz noch? Wieviele Jahre mit und danach ohne Schutz? Das sind primitivste Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, Stoff des 1. Semesters, und zum Teil schon längst in der Handelsschule abgearbeitet. Für einen WIRTSCHAFTS-FACHautor wie Klaus Martens ein Klacks. Und falls nicht, hilft ein bisserl Spicken abends in der Volkshochschule. Primitivste Grundlagen, doch in Buch und Film werden sie unterschlagen. Ebenfalls ausgelassene Randbedingungen: Wie hoch ist der Verkaufspreis für die Ware? Ist es ein zugelassenes Medikament, das von Ärzten verordnet werden kann? Wieviele Personen kommen als Anwender in Frage? Welche Menge wird pro Monat benötigt? Alain Parthoens, der sollte all dies wissen. Nun heißt es im Buch explizit: [Buch "Heilung unerwünscht", Seiten 46]: Hat er die Zahlen TATSÄCHLICH SELBER vortragen? Dann müßten die Banker bei Viscardi die ORIGINALEN Zahlen und Randbedingungen gesehen haben und es muß ihnen klar geworden sein, daß da einiges nicht stimmen kann. Meine Fragen zu diesen Punkten wurden von Herrn Göbel, Vorstand der Viscardi-Bank, sehr deutlich beantwortet: Was davon haben die Mitarbeiter der Bank Sal. Oppenheim gewußt, bzw. erfahren? WANN haben sie es erfahren? Wenn es schon solche krassen Dinge gibt, welche gibt es noch? Martens erzählt in Film und Buch die traurige Geschichte des armen Erfinders, der aus seiner eigenen Firma verjagt wurde. Martens sagt aber nichts davon, daß Klingelhöller außer der Salbe auch die Zahlen erfunden hat. Hat Martens das nicht gewußt? Wollte er nichts davon wissen? Oder hat er wissentlich diese Dinge weggelassen? Wer hat das Papier von PriceWaterhouseCoopers gelesen? Und wer hat es warum NICHT gelesen? DIESES PAPIER ist DAS PAPIER schlechthin. Jeder, der davon erfahren hat, MUSS sich doch darauf gestürzt haben, um es zu lesen. JEDER. Und? Wer hat es überhaupt mit eigenen Augen GESEHEN? Und wo ist das Recherchematerial? Haben Mathias Werth, andere Redaktionsmitglieder von "die Story" und der Redaktion Plasberg dieses Material gesehen? Oder wurde es auch ihnen vorenthalten? Falls ja: WARUM fielen ihnen die Diskrepanzen nicht auf? Warum wird - jetzt, NACH Ausstrahlung der nahezu 5 Stunden Werbeorgie - nicht nach diesen Dingen geforscht? Hier ist nicht nur EINER am Werk, es sind ZWEI REDAKTIONEN, die hier versagt haben, UND es sind die darüber stehenden Kontrollorgane, die EBENFALLS versagt haben. Bis in die alleroberste Etage, einschließlich der Intendantin, Frau Piel. Nur mal eine Frage: Hat es ein Gespräch von Klaus Martens mit Herrn Göbel gegeben? Wann hat es stattgefunden? Was war der Inhalt? Diese Fragen MÜSSEN geklärt werden. Welcher Redakteur des WDR hat mit Herrn Schönhöfer über die Salbe gesprochen? Ebenfalls geklärt werden muß, wieso Klaus Martens bei einem Neurodermitiskranken-Verein nach Probanden für eine Studie mit der Regividerm-Salbe fragt, man dann aber, als man sie ihm geben will, nichts mehr von ihm hört. Warum ERWÄHNT Martens diese Kontaktaufnahme nicht? In der Web-Site des Vereins heißt es dazu: http://www.neurodermitis.net/bericht_regividerm.html Und jetzt? Wer von den Redaktionen Plasberg und "die Story" hat inzwischen mit diesem Verein Kontakt aufgenommen? Wer hat die diesbezüglichen Unterlagen durchgesehen? WO SIND DIE UNTERLAGEN? Näher betrachtet ist die ganze Chose Klingelhöller ein Potemkin'sches Dorf. Da waren in der Firma Regeneratio Pharma AG FÜNF Mann angestellt: [Buch "Heilung unerwünscht", Seite 28] FÜNF! Und sie haben nicht mehr zusammengebastelt bekommen als eine allerallerprimitivste Salbe auf dem allerallerprimitivsten "Hobbythek"-Niveau. Falls die Stimmen im WWW zutreffen, ist der Emulgator einer aus der "Hobbythek"-Serie. Das paßt... Was hat zum Beispiel der Arzt all die Zeit gemacht? Kaffee gekocht? Daß heute die "Jean Pütz Produkte GmbH" ein Materialset für das Selberanrühren der Salbe anbietet, ist ein Treppenwitz der Geschichte. Wie Profis Salben und Cremes mischen, sieht man am Beispiel der Sabona-Pflegecreme. Da ist übrigens Avocadoöl drin... Profis stellen auch sehr schnell fest, daß die von Klingelhöller angegebene Rezeptur nicht einwandfrei ist: "Vitamin-B12-Rezeptur macht Probleme" http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/pharmazie/news/2009/11/04/vitamin-b12-rezeptur-macht-probleme.html Der überdosierte Emulgator kann die Haut angreifen. Ganz sicher ist dies und anderes bei den Versuchen aufgefallen, die Galderma unternommen hat. Die Kommentare der amerikanischen Forscher dürften entsprechend ausgefallen sein. Hat Martens die gelesen? Oder hat er wohlweislich einen Bogen darum gemacht? Ja, Klaus Martens, der Filmemacher, der Mann, der eine Geschichte erzählt... Da sieht man - als DAS PAPIER vor der Kamera geblättert wird - eine Szenenfolge in einer Besprechung. Zwischendrin ein Blick mit der Kamera in das Papier. Der Zuschauer bekommt den Eindruck, IN DIESER BESPRECHUNG ginge es um das Papier. Aber wie denn!? Das Papier ist doch längst Vergangenheit, ist passée, out, vorbei, es war einmal. Wissen die dort gefilmten Personen eigentlich, für was sie die Staffage darstellen? Nichts ist echt. In vielen Katalogen und Zeitungsanzeigen findet man neben einem Produktfoto den Zusatz: "Abbildung ähnlich". Und hier, bei Klaus Martens, glaubt das Publikum, eine Dokumentation zu sehen, und bekommt eine Schnulze serviert, "Abbildung ähnlich". Eine gruselig primitive, falsch dosierte Rezeptur, die nicht einmal funktioniert. Thomas Hein, der Chemiker, was ist das für ein Chemiker, daß er das nicht besser hinkriegt? Dann ist da ein Professor, der vor der Kamera erzählt, die Salbe sei rosa, damit könnte man keine Blindversuche machen. Darüber lacht die ganze Nation - und die Österreicher, Schweizer und Niederländer gleich mit. Das ist keine Forschung, das ist keine Wissenschaft, das ist purer Dilletantismus. Das ist ein Potemkin'sches Dorf, das sind kleine Jungs, die GROSSE Wissenschaftler spielen - mit Chemiebaukasten, Handy und Chauffeur. Und beim WDR macht man großes Kino. Da sagt ein Klaus Martens: http://www.daserste.de/doku/beitrag_dyn~uid,0e3vjlffhxxdf3s3~cm.asp Die Pleite, die Galderma bei den Versuchen erlebt hat, wird im Film natürlich nicht erwähnt. Und im Buch wird sie abgebügelt. Und der Herr Dr. Roland Kaske behauptet in einem Interview: http://www.ffh.de/downloads/kaske_new.mp3 Da stecken Leute in Schuhen, die mehrere Nummern zu groß für sie sind. Und solche Lügen wie diese von Klingelhöller [Buch Heilung unerwünscht"; Seite 165] über ein "längst zugelassenes Medikament" fallen in der Masse des Unsinns kaum noch auf. Rings herum die Wagenburg: der Rundfunkrat, die Intendantin, und alle sind glücklich. Bleibt die Frage, wohin die Millionen verschwunden sind und warum; wessen Geld das war, das da vernichtet wurde. Und wessen Hoffnung enttäuscht wird, wer um Zeit und Geld betrogen wird durch eine Sendung eines Senders, der Geschichten erzählt. "Abbildung ähnlich"... Und noch etwas zum Buch: Spielt das Buch überhaupt eine Rolle? Nein, natürlich nicht, denn das Fernsehen ist der Motor für die Reklame. Das Buch dient nur zur Tarnung - und ein paar Euro bringt es dem Autor auch ein. Aber die Millionen, die bringt das Fernsehen. Die bringt der Film. --------------------------
Punkt 27. Der magische November... ---------------------------------- Der November ist ein magischer Monat. Auch im Jahr 2008. So finden - auf wundersame Weise zeitlich eng beieinander - mehrere Ereignisse statt, wie dieses Interview: [Buch "Heilung unerwünscht", Seite 42]: Hierzu gibt die Firma der Presse später folgendes Statement: http://www.wyeth.de/Attachments/Attachment_00547.pdf Die Entscheidung des Konzerns ist medizinisch und betriebswirtschaftlich begründet, und sollte einem FACHautor für Wirtschaft verständlich sein. Doch vielleicht sah dessen Ziel anders aus? Wie ist er an den Konzern herangetreten, als privater Autor oder als Mitarbeiter des WDR? Wie waren die Ausgangssvoraussetzungen des Interviews? Auf meine Anfrage an Whitehall Much erhielt ich am 12.11.2009 diese Antwort: Zeit ist Geld. Die Zeit verrinnt und der Wert des Patents sinkt, weil jedes ungenutzte Jahr ein Jahr weniger Laufzeit ist, ein Jahr ohne Einnahmen. Und doch, erst Ende 2007 der Kontakt mit Whitehall Much. Ist da nicht ein bißchen viel Zeit - und damit Geld - vergangen...? Einem Wirtschaftsautor sollte dies auffallen, wie auch die glasklaren Gründe für die Ablehnung der Salbe. Aber vielleicht hat Klaus Martens diese Fragen absichtlich nicht gestellt? Paßten sie IHM nicht in SEIN Portfolio? Im Buch heißt es auf Seite 42: [Buch "Heilung unerwünscht", Seite 42]: In der Stellungnahme, die ich von Whitehall Much am 11.11.2009 erhielt, heißt es dagegen (unter anderem): Die im Film immer wieder genannte Zahl von 936 Millionen US-Dollar als Wert des Patents hat es in sich: sie zieht Menschen magisch an. [Buch "Heilung unerwünscht", Seite 161]: Wer hat je dieses Paper gelesen und wer davon hatte je das ORIGINAL in der Hand? Was ist überhaupt echt? Die Pharmafirmen jedenfalls - und auch Viscardi als Bank - bewerten ein Arzneimittel mit anderen Kriterien und Maßstäben als mit fiktiven Zahlen eines obskuren Papiers. Ist nicht gerade die Existenz des Papiers ein ernstes Indiz dafür, daß da ABSICHTLICH getäuscht und manipuliert wurde? Und zwar durch den, der für dieses Papier verantwortlich ist: Karsten Klingelhöller. Das sind keine medizinischen, sondern wirtschaftliche Fachfragen und ein FACHautor für Wirtschaft, (als solcher wird Klaus Martens dem Publikum vorgestellt) MUSS diese Fragen klären, das gehört zum kleinen 1x1. Es sei denn, er will absichtlich täuschen... Und, ich sage es hier noch einmal; die Redaktion MUSS diese Dinge prüfen. Es sei denn, auch sie will absichtlich täuschen... Die Gesamtheit der internen Kontrollinstanzen des Senders MUSS *VON SICH AUS* diese Dinge prüfen. Hat sie aber nicht! Obwohl die Sache zum Himmel stinkt. Doch nein, selbst auf Kritik von außen (härtestes Mittel: Programmbeschwerde) wird abgewiegelt. Die Gesamtheit der internen Kontrollinstanzen, jede einzelne Stelle in der Hierarchie, bedarf einer Generalüberholung. Und zwar gründlichst! --------------------------
Punkt 28. Datumsangaben ----------------------- Ebenfalls November 2008: In einer Szene des Films "Heilung unerwünscht" sieht man Karsten Klingelhöller am Steuer eines PKW. Dazu kommt die Stimme des Filmsprechers aus dem OFF: [Film "Heilung unerwünscht"]: Karsten Klingelhöller fährt zu einem Geheimtreffen. Aus dem erhofften Erfolg für ihn wird dann aber nichts, wie man später erfährt. Für die Zuschauer ist es eine Episode. Das Datum huscht an ihnen vorbei, die Bilder und die spannende Geschichte ziehen sie mit. Dabei hat es dieser November in sich. Das Interview mit Prof. Zuberbier, aufgenommen während einer Zugfahrt, fand nämlich ebenfalls im November 2008 statt, nach meinen Recherchen irgendwann in der Zeit vom 8-14.11.2008. Leider gibt es von Prof. Zuberbier kein Interview für mich, nicht einmal das Datum will mir sein Büro bestätigen. Das Geheimtreffen macht auf mich den Eindruck einer Probe eines Laientheaters: auswendig gelernt und folgsam vorgeführt. Kann es sein, daß nicht nur die Fernsehzuschauer, sondern auch die Beteiligten vorgeführt werden, zumindest einer, nämlich Karsten Klingelhöller? Welchen Nutzen hat dieses Geheimtreffen? Wurde es möglicherweise allein aus dramaturgischen Zwecken eingebaut, um, wie Klaus Martens sagt, "eine Geschichte zu erzählen"? Wurde Klingelhöller mit einem fiktiven Interessenten geködert, um wie ein Tanzbär für den Film eine Szene mehr zu liefern? Falls ja: Warum? Nur wegen der "Geschichte" oder steckt noch mehr dahinter? Was an dem ganzen Film ist überhaupt echt!? Mir scheint, man hat viel Bedacht darauf verwandt, die Datumshinweise auf die Videoaufnahmen zu vermeiden. Auch die in den doch so bedeutsamen Szenen und Schnitten "Arzt mit Patient" und "Telefongespräch Arzt mit Pharmahändler" gezeigten Herren Kroll und Merges werden im Buch namentlich nicht erwähnt. Warum? --------------------------
Punkt 29. Wo hat Regeneratio Pharma GmbH die Salbe herstellen lassen? --------------------------------------------------------------------- Obwohl die Firma anscheinend über eine eigene Laborküche zu verfügen scheint (siehe die Szenen der Besichtigung der Firmenräume in dem Film "Heilung unerwünscht"), hat sie anscheinend einen Lohnfertiger mit der Herstellung beauftragt: [Buch "Heilung unerwünscht", Seite 171, 172] Damit beweist Klaus Martens selber, daß die Regeneratio Pharma GmbH unter Rüdiger Weiss durchaus in der Lage war und ist, SELBER für die Salbe als Hersteller aufzutreten, wenn auch mit der Hilfe von Lohnfertigern, was in der Branche durchaus üblich ist, siehe die Firma MIT Gesundheit GmbH des Herrn Merges mit der Produktreihe Sabona. Kleiner Zwischenschritt: in einem Artikel der FAZ wird die Firma erwähnt: http://www.faz.net/s/Rub7F74ED2FDF2B439794CC2D664921E7FF/Doc~EC8352BCAB6DB4AB3B0B053BB856B5B2A~ATpl~Ecommon~Scontent.html Die Produktionsfirma möchte herausgehalten werden, aber Klaus Martens hat ihr doch bereits ein Denkmal gesetzt: [Buch "Heilung unerwünscht", Seite 188] CPM ContractPharma hat eine Web-Site, darin schreibt sie in dieser Seite (so, wie sie auch heute noch (17.5.2010) online ist): http://www.cpm-contractpharma.com/galenischeentwicklungen1.htm Datum dieser Web-Seite: 9.7.2004! Fünf Monate später sind Merges und Kollegen auf Kontaktsuche bei Pharmafirmen. CPM ContractPharma, die Firma, die die Proben hergestellt hat, macht auch die Massenproduktion. Und im Buch bereits groß angekündigt: die Fertigungsmenge: 4 Tonnen! [Buch "Heilung unerwünscht", Seite 192] --------------------------
Punkt 30. Der Rundfunkrat, die Sofa-Lounge des WDR -------------------------------------------------- Am 27.10.2009 tagte der Rundfunkrat des WDR in seiner 510. Sitzung, wie man jetzt erfahren kann: Bild: Meldung des WDR zur 510. Sitzung des Rundfunkrats Die Meldung gibt einen Geschmack davon, wie der WDR sich der Kritik entledigt: http://www07.wdr.de/unternehmen/senderprofil/gremien/rundfunkrat/rueckblick_sitzung_510.jsp "Dort wurde er als Buchautor vorgestellt"... Nein, eben das ist NICHT der wesentliche Punkt der Plasberg-Affaire. Hier versucht der WDR ein Ablenkungsmanöver. Die Plasberg-Affaire ist NICHT, daß das Buch vorgestellt wurde (was man durchaus auch kritisch tun kann, aber es NICHT tat), SONDERN DASS Plasberg Martens' inhaltliche Behauptungen maßgeblich unterstützte, trotz der knallharten Kritik durch Beda Stadler und andere Gäste, man sehe nur auf den angeblichen "Faktencheck"! Hier noch einmal Beda Stadler: Ist selbst das noch immer nicht deutlich genug, um den Rundfunkrat-Quatorzes des WDR BEGRÜNDETE KRITIK zu demonstrieren!? Wie man an der Reaktion des Rundfunkrats sieht: ist es nicht. Was muß denn noch alles passieren? Was darf alles geschehen im Hause WDR? Daß nicht nur Klaus Martens, sondern auch eine ganze Reihe anderer Personen (de fakto mindestens 2 Redaktionen) an der Sache beteiligt sind, wird ignoriert. Daß die hauseigene Kontrolle bereits die ersten Wiederholungen der Sendung hätten verhindern müssen, wird ignoriert. Daß die Redaktion Plasberg total versagt hat bei der Prüfung des Materials, BEVOR sie Klaus Martens als Gast reingeholt hat, wird ignoriert, Daß Plasberg in seiner Sendung total versagt hat, wird ignoriert. Daß die Redaktion Plasberg nach ihrer Sendung versagt hat, wird ignoriert. Daß die de fakto Reklame in der Web-Site des WDR sofort hätte gelöscht werden müssen, wird ignoriert. Daß der Film als unzulässige Reklame weiterhin auf dem Server des WDR angeboten wird, obwohl er sofort hätte gelöscht werden müssen, wird ignoriert. Wie der letztere Punkt von Mavena ausgenutzt wird, zeigt die niederländische Web-Site der Firma, http://www.mavena.nl : Bild: Frontseite von http://www.mavena.nl Deutlich hervorgehoben das Bild des Kindes, natürlich in rosa. Anklicken des Bilds führt zum Mitschnitt der Sendung "Heilung unerwünscht" ==> http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3161202 Deutlich hervorgehoben das Bild des Kindes, natürlich in rosa. Anklicken des Bilds führt zum Mitschnitt der Sendung "Heilung unerwünscht": [Zitat Bildlink auf www.mavena.nl/index.htm] "Nieuws Om de film te zien klik op de foto!" [LINK: http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3161202 ] ------------------------------------------------------------------------------- [Zitatende] Ganz unten noch einmal, als wechselnde (animierte) Bild-Reklame (im vorigen Screenshot ist eine andere Szene wiedergegeben), das Foto des kranken Kindes: Bild: Frontseite von http://www.mavena.nl Das kleine Kind mit eingecremtem Kopf. http://www.mavena.nl/images/Footer%203.jpg Bildtext: Ob die Eltern des Kindes damit einverstanden waren, daß ihr Kind für die Werbung der Firma Mavena mißbraucht wird? Wo, bitte, sind die expliziten Einverständniserklärungen der Eltern, daß Bilder ihres Kindes FÜR WERBUNG benutzt werden dürfen? Hierzu verlange ich von Klaus Martens, vom WDR, und vom Rundfunkrat in persona eine schriftliche Erklärung, ebenso von der Geschäftsleitung der Firma Mavena. Tatsache ist: hier wird Leid vermarktet. Der WDR ist dabei ebenso beteiligt wie der Autor des Films, Klaus Martens. Es ist eine Werbemaschine. Sie dient der Pharmaindustrie. Mavena IST Pharmaindustrie. Klaus Martens kritisiert bei Anderen genau das, was er selbst tut. Ich empfinde das als dreist, doppelzüngig, und vor allem als eines: als menschenverachtend. Am Fuß der Web-Seite des WDR heißt es: http://www07.wdr.de/unternehmen/senderprofil/gremien/rundfunkrat/rueckblick_sitzung_510.jsp Wie denn auch? Er ist es ja nicht einmal für die eigenen Inhalte... Denn siehe, es ist so einfach, denn zu ihrer Erkenntnis fehlt die Erkenntnis: Anmerkung: Mavena bietet in der niederländischen Web-Site übrigens auch einen Download von Studienergebnissen an: http://www.mavena.nl/downloads.htm Bild: Dateien zum Download bei http://www.mavena.nl "http://www.mavena.nl/Documenten/Persbericht 16 november 2009.pdf" "http://www.mavena.nl/Documenten/Vit. B12 Cream in the therapy of plaque psoriasis Dermatology 203, 141-147, 2001.pdf" "http://www.mavena.nl/Documenten/Topical Vit. B12 in atopic dermatitis Brit J Derm 150, 977-983, 2004.pdf" Man beachte die Datumsangaben der Studien-PDFs: 24.10.2009! Am 16.11.2009 veröffentlicht Mavena in den Niederlanden diese Pressemitteilung (man achte auf die Verweise auf das deutsche Fernsehen): http://www.mavena.nl/Documenten/Persbericht%2016%20november%202009.pdf [Pressemeldung Mavena.Niederlande am 16.11.2009] Die Beipackzettel in Holländisch, Französisch und Englisch, in den Web-Sites regividerm.* http://www.regividerm.nl/documenten/vrz_regividerm_NL_bpz_111109.pdf http://www.regividerm.co.uk/documents/instructions_for_use.pdf Kleiner Rückblick in das Jahr 2005: Korruptionsaffaire bei der ARD "Focus" meldete am 4.6.2005 zu Beginn der Korruptionslawine bei der ARD über ein hauseigenes Interview: http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=15230 (Hervorhebungen von mir) Fritz Pleitgen spricht 2005 laute Töne - obwohl er, durch die Einschaltung des Rundfunkrats des WDR in Sachen "Impf-Sendung" doch deutlichst gewarnt, IM EIGENEN HAUS tönern versagt hat... Denn IHM obliegt es ja wohl, hier nach dem Rechten zu sehen. Pleitgen konnte ausholen. Die Schleichwerbungs-Affaire damals war beim Bayerischen Rundfunk. Und die hauseigene WDR-Affaire mit der katastrophalen Impfsendung ignoriert er wohl... Damals, 2005, schrieb ich: Pleitgen wird sich wünschen, er hätte dieses Interview nie gegeben... Der Chef der Sächsischen Staatskanzlei, Hermann Winkler, (CDU), erklärte, die Rundkfunkräte trügen eine Mitverantwortung. Aber genau dieses Gremium hat beim WDR ebenfalls versagt, damals wie heute! In der Meldung von "BBV online" heißt es 2005 unter Berufung auf interne Quellen beim WDR: http://www.bbv-net.de/public/article/nachrichten/medien/tv/79438 (Hervorhebungen von mir) Daß sich der Sender "bereit erklärt", die Sendung nicht zu wiederholen, zeugt von einer eklatanten Rotzlöffelmentalität. Wie sehr diese eutrophieren kann, zeigt der jetzige Skandal. Interessanterweise ist ausgerechnet jetzt ein weiterer Skandal juristisch bewertet worden, nicht von einem kleinen Gericht, sondern vom höchsten, dem Bundesgerichtshof: http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=pm&Datum=2009&Sort=3&nr=50042&pos=0&anz=244 --------------------------
Punkt 31. ... in der Leere eines Briefes ---------------------------------------- Der Film ist handwerklich sehr gut gemacht und ich habe Respekt vor dem Kameramann und dem Cutter. Sie haben die einzelnen Szenen so gemacht und so ineinander überfliessen lassen, daß die vielen Auslassungen leicht übersehen werden. So fällt auch nicht auf, daß Merges und Kroll möglicherweise in die neuen Aktivitäten des JETZIGEN Patentbesitzers verflochten sind. Also nicht irgendwelche ÄRZTE sind, sondern als BERATER zu der Markteinführung beitragen/beigetragen haben. Wobei Merges, wenn die Informationen, die ich erhalten habe, zutreffen, überhaupt kein Arzt ist, sondern Pädagogik studiert hat, was auch die Inhalte der von ihm veröffentlichten Heimat-bezogenen Bücher erklären würde. Der springende Punkt dabei: daß HINTERHER, bei Kritik, Martens darauf verweisen kann, Dieser oder Jener hätte im Film aber doch gesagt, Komma, daß... Genau das tut er in seinem "Brief", der ab dem 26.10.2009 mehrere Tage auf dem Server der ARD war, dann aber schlagartig gelöscht wurde: http://www.daserste.de/doku/allroundbeitrag_dyn~uid,bbpwtmokgya7af7p~cm.asp archiviertes Beweisstück: http://www.transgallaxys.com/~aktenschrank/Schleichwerbung_imFernsehen/Offener_Brief_von_Klaus_Martens_WDR_Heilung_unerwuenscht.html Martens schreibt: ... und schon hat er sich aus der Affaire gezogen. Die Täuschung findet statt im Kopf des Zuschauers, der die einzelnen Mosaiksteine falsch interpretiert und in einen falschen Zusammenhang zueinander bringt. Da waren Fachleute am Werk... Ist Martens so begabt oder hat er einen Ghostwriter, der ihm die Dinge passend zusammen- und vorgesetzt hat? Nur mal eine Frage: Sagt Martens, daß Merges jener kleine Pharmahändler ist? Nein, er sagt es nicht. Der Herr Merges im Film kann IRGENDEIN Pharmahändler sein, einer der vielen, die leider ablehnen, weil sie der großen Aufgabe nicht gewachsen sind. Martens sagt auch nicht, wie er auf Merges gekommen ist, seit wann Merges dabei ist, welche Rolle Kroll spielt. Und und und... Unter "3. Warum ich das Buch 'Heilung unerwünscht' schrieb" erklärt Martens: Es läßt sich leicht zeigen, daß diese Behauptung falsch ist. Es gibt so VIELE Dinge in Film und Buch, die Martens klar widerlegen bzw zeigen, daß er eine Fülle von Fragen ausläßt (AYA und ATU lassen grüßen). Wenn es eine wirklich LÜCKENLOSE Dokumentation gewesen wäre, hätte sie bei NULL anfangen müssen, im Jahr 1984. Doch Martens läßt die ersten Jahre einfach weg. Klingelhöller's eigene Vermarktung der Cremes, die Lohnfertigung ... läßt er weg. Martens sagt ganz eindeutig die Unwahrheit. Im nächsten Absatz ist es auch nicht besser: Die Ergebnisse WELCHER Recherchen? Ganz sicher nicht SEINE zur B12-Salbe, denn es ist eindeutig, daß die Pharmafirmen sich betriebswirtschaftlich und medizinisch richtig verhalten haben - ganz im Gegensatz zu Martens, der es für gut befindet, eine Salbe, die NICHT die notwendigen Tests durchlaufen hat, als "hochwirksames Medikament" zu bezeichnen. UND der es offensichtlich auch für gut befindet, für diese Salbe mit nachweisbar wahrheitswidrigen Aussagen Reklame zu machen. So am 19.10.2009 im Radio in einer Ankündigung für den am Abend kommenden Film "Heilung unerwünscht": http://www.wdr.de/radio/wdr2/mima/534957.phtml [Transkript des Radiointerviews in WDR 2, 19.10.2009] Eine von Martens' Kernaussagen: Das ist DIE glatte Unwahrheit. Drei kleine Studien beweisen GAR NICHTS.Schon gar nicht beweisen sie die langfristige Unbedenklichkeit, von der auch immer wieder die Rede ist. DREI KLEINE STUDIEN! 13 Patienten mit Psoariasis http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11586013?ordinalpos=93&itool=EntrezSystem2.PEntrez.Pubmed.Pubmed_ResultsPanel.Pubmed_DefaultReportPanel.Pubmed_RVDocSum 49 Erwachsene mit Neurodermitis http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15149512?ordinalpos=1&itool=EntrezSystem2.PEntrez.Pubmed.Pubmed_ResultsPanel.Pubmed_DiscoveryPanel.Pubmed_Discovery_RA&linkpos=1&log$=relatedarticles&logdbfrom=pubmed 21 Kinder mit Neurodermitis http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19368512?ordinalpos=5&itool=EntrezSystem2.PEntrez.Pubmed.Pubmed_ResultsPanel.Pubmed_DefaultReportPanel.Pubmed_RVDocSum Die Salbe ist inzwischen zugelassen als Medizinprodukt der Klasse IIa. Die Zulassung als Medizinprodukt fordert im Gegensatz zu einem Arzneimittel KEINEN Wirksamkeitsnachweis, siehe http://www.mig.tu-berlin.de/fileadmin/a38331600/2008.lectures/Berlin_2008.08.25_rb_MDS-Medizinprodukte.pdf Das Bild der Tabelle der Klasseneinteilung habe ich ergänzt: Bild: Tabelle der Anforderungen zur Zulassung als Medizinprodukt Die Zulassung als Medizinprodukt der Klasse IIa fordert 1. keinen Wirksamkeitsnachweis 2. keine Produktüberprüfung (Stichprobe) 3. keine Dosierüberprüfung Als Arzneimittel wäre die Salbe nie zugelassen worden. So scheiterte sie unter anderem an der Dosierüberprüfung. Sie hat noch nicht einmal die Zulassung der Klasse IIb. Dennoch bezeichnet Martens sie als Medikament. Als Medikament für MILLIONEN Menschen. [Film Heilung unerwünscht]: Lese Einer doch mal die Zeitung, höre Radio, sehe fern. Was ist das große Thema? Die Impfung gegen Schweinegrippe. Da wird lang und breit, quer durch alle Medien, gegen diese Impfung gehetzt, die Zusatzstoffe seien nicht ausreichend getestet, und so weiter, und so weiter. Wo bleibt der gleiche Aufschrei über die Behauptungen von Klaus Martens? Was für eine Schizophrenie... Eine Schizophrenie, wie sie im Buche steht. [Buch "Heilung unerwünscht Seiten 71, 72] Erwähnt Klaus Martens auch nur irgendwo, wieviel Geld Galderma das Abenteuer Regividerm gekostet hat? Ich kann die Zahl weder in Buch noch Film finden. Man sieht klar und unmißverständlich EINDEUTIG, daß Firmen es durchaus versucht haben. Martens SELBER beschreibt es in seinem Buch. DENNOCH behauptet Martens, "die Pharmakonzerne" hätten die Salbe verhindern wollen. Die Millionen Dollar und Euro, die diese Firmen mit den Versuchen zu Regividerm verloren haben, verschweigt er. Klaus Martens spricht von "lückenlos". Wo sind dann die Zahlen!? Oder lagen sie ihm lückenlos vor, doch er hat sie EBEN NICHT lückenlos wiedergegeben!? Beim "Faktencheck" von "hart aber fair" taucht in der Liste der Absagen dieser Passus auf: http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/studien_20091021/liste_von_absagen_von_pharmakontakten.pdf Wer will es Galderma verdenken, daß die Firma keine weiteren Kontakte mehr mit dieser Szene wünscht? Der Erfinder, also Klingelhöller, behauptet Martens im Interview, hat 16 Firmen gefragt. Welche 16 Firmen sollen das gewesen sein? Ist es angesichts HUNDERTER Pharmafirmen alleine in Deutschland nicht SEHR dürftig, bei lediglich SECHZEHN Firmen anzufragen? Ein rhetorisches Glanzstück ist dies: [Transkript des Radiointerviews in WDR 2, 19.10.2009] Ist solches Gestottere der Grund, warum bei den Interviews im Film der Interviewer NICHT zu hören ist, sondern sein Text, gesprochen von einem guten Sprecher, eingeblendet wird? Und welche Rolle spielt es, bitteschön, daß das Vitamin B12 als letztes entdeckt wurde? GAR KEINE! Das zu erzählen ist nichts weiter als ein Aufplustern, Eindruck schinden, und - genau genommen - Hochstapelei, denn Klaus Martens ist KEIN medizinischer Fachmann. Er ist noch nicht einmal als WIRTSCHAFTS-FACHmann in der Lage, die wirtschaftlichen Aspekte unter die Lupe zu nehmen. Ja, er begreift offensichtlich nicht einmal die Dinge, die er im Film selber zeigt - Aya und ATU lassen grüßen! Eine andere Passage in seinem "Brief": ERSTENS sagt Merges das nicht, sondern er sagt: Herr Merges sagt nicht, daß sie nicht ALLE erreichen können. Das "alle" kann ein Fehler in der Transkribierung sein. aber das ist nicht der Punkt. Die Frage ist: WAS will Merges sagen? Sagt er nicht, daß man zu wenig WERBEKAPAZITÄT hat, um AUSREICHEND Publikum zu erreichen? Man achte auf den folgenden, von mir hervorgehobenen Satz!: "Nicht die Bekanntheit", nun, DAS Problem ist mit einer Fernsehsendung leicht zu beheben, Martens sei Dank... Nicht nur Merges (der ja im Buch nicht genannt wird) im Film, sondern auch Martens selber - im Buch - bringen es auf den Punkt: zum Verkauf gehört "Bekanntheit", vulgo Werbung: [Buch, Seiten 155,156] Glasklares Problem: Wie macht man mit minimalem Aufwand maximale Reklame? Oh, Pardon, es gibt doch einen Herrn Martens. Dessen Werbefanfare schallt: [Film "Heilung unerwünscht", Sprecher im OFF]:: ZWEITENS: Herr Merges sagt die Wahrheit, aber der Fernsehzuschauer versteht sie nicht, weil er durch Martens mittels Dramaturgie und Text des Films in die Irre geführt wird. Anstatt die Dinge aufzudecken, vertuscht Martens sie. Wenn das kein schwerer handwerklicher Fehler ist, was dann!? Man kann Martens auch keine Unwissenheit zubilligen, denn er selbst nennt die Dinge in Film und Buch explizit. Martens' Täuschungen bestehen in der Art und Weise der Darstellung, mit der diese Fakten untergepflügt werden... Ein weiteres Beispiel der gleichen Art: [Film "Heilung unerwünscht"]: Klingelhöller: Das ist eine der Schlüsselszenen: Klingelhöller weist eindringlich darauf hin, daß es VIEL, VIEL Geld zu verdienen gäbe. DAMIT, mit der Aussicht auf VIEL, VIEL Geld, lockte er immer wieder Investoren. Wieviele Zuschauer erkennen diese Tatsache? Kaum einer, denn wieder werden sie Opfer der Dramaturgie, wieder werden sie Opfer des Auslassens. Welcher auch nur einigermaßen fähige WIRTSCHAFTSjounalist würde nicht den Hintergrund von Klingelhöllers Statement erkennen UND DARÜBER SCHREIBEN? Es geht um Geld! Und was würde ein FACHjournalist sagen zu dieser Vermarktung von Leid?: http://www.welt.de/wissenschaft/medizin/article4937809/Wie-ein-Film-einer-neuen-Creme-auf-den-Markt-hilft.html Bild: Die "Welt" benutzt in einem Artikel Fotos aus dem Film, wobei als Quelle "Phoenix/WDR" angegeben ist. Bild 1: http://www.welt.de/multimedia/archive/1256223882000/00939/creme_DW_Wissenscha_939672g.jpg Dieses, wie auch die folgenden Bilder, werden von "Phoenix/WDR" vermarktet. Bild 2: http://www.welt.de/multimedia/archive/1256224067000/00939/creme2_DW_Wissensch_939674g.jpg Bild 3: http://www.welt.de/multimedia/archive/1256224084000/00939/creme3_DW_Wissensch_939675g.jpg Bild 4: http://www.welt.de/multimedia/archive/1256224125000/00939/creme4_DW_Wissensch_939676g.jpg Bild 5: http://www.welt.de/multimedia/archive/1256224165000/00939/creme5_DW_Wissensch_939677g.jpg "Phoenix/WDR", siehe die Quellenangabe im Foto. Wer bekommt das Geld für die Fotos? Der WDR wird sie doch nicht etwa veschenken? DAS kann ich mir nun gar nicht vorstellen... Klingelhöller: Diesen Satz hätte ein FACHjournalist ganz weit oben auf das Podest gestellt, vielleicht sogar als Untertitel von Buch und Film genommen. Warum? Weil er haargenau auf die B12-Salbe zutrifft, denn sie ist kein Medikament, das heilen kann, sondern (falls überhaupt) lediglich lindern, sie muß kontinuierlich angewendet werden, wäre also ein reines Verbrauchsmaterial. Damit wäre ein stetiger Absatz gesichert. Eine nie versiegende Geldquelle... Aber Klaus Martens schreibt das nicht. Paßt ihm auch diese Tatsache nicht in sein Portfolio? Immer wieder in Buch und Film wird betont, daß Karsten Klingelhöller und Rüdiger Weiss wollen, daß die Salbe produziert wird. Aber nirgendwo wird erklärt, WARUM sie das wollen. Statt dessen wird (unter anderem durch Auslassung) der Eindruck erweckt, sie würden die Salbe aus Menschenfreundlichkeit für die leidenden Kranken produzieren wollen. Doch es geht ums Geld! Zitat aus der Ablehnungsliste, wie sie von "hart aber fair" online gestellt wurde: http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/studien_20091021/liste_von_absagen_von_pharmakontakten.pdf TRUW ist ein weiteres Beispiel dafür, daß die Pharmafirmen DURCHAUS Interesse an der Salbe haben. Obiges Zitat enthält folgende wesentliche Angabe: "kein up front payment, 10% Lizenz" Das würde ich übersetzen mit "keine Grundbezahlung, sondern ausschließlich Lizenzgebühr in Höhe von 10 Prozent Einnahmen (auf Grundlage welcher Berechnung?)". Es wäre extrem riskant, erst recht bei bei einem Milliardenprojekt, in einem unsicheren Markt - obendrein mit noch nicht einmal geklärten Produkteigenschaften - die volle Lizenzgebühr für eine projektierte (= erhoffte) Verkaufsmenge zu bezahlen. Statt dessen teilt man auf in Einzelbeträge, die zu bestimmten Zeitpunkten zu zahlen sind. Als Beispiel: - bei Vertragsabschluß eine Summe X - danach 10 Prozent Lizenzgebühr aus laufenden Netto-Einnahmen Die Entwicklung im Markt ist nur sehr schlecht vorhersehbar. Deswegen kann die Summe bei Vertragsabschluß meist nur gering ausfallen. "Das Geld" bringen dann die Prozente aus dem laufenden Verkauf. DESWEGEN ist der Verkauf so wichtig. Doch Klingelhöller und Weiss wollten diese betriebswirtschaftliche Notwendigkeit anscheinend nicht einsehen und pokerten zu hoch, so daß man sie fallen ließ. [Buch "Heilung unerwünscht, Seiten 70, 71] Im Fall von Galderma hat der Konzern Entwicklungskosten bzw "Milestones" von mehreren Millionen Dollar getragen (so jedenfalls habe ich Herrn Göbel verstanden). Entwicklungskosten sind eine Form von Vorausleistung, denn diese Kosten mußte somit nicht die Regeneratio AG tragen, deren Aufgabe ja eigentlich die Entwicklung des Produkts war. Die Auslassung dieser wichtigen betriebswirtschaftlichen Grundlagen in Film und Buch halte ich für einen schwerwiegenden handwerklichen Fehler. Es ist allerdings klar, daß die korrekte Erwähnung der betriebswirtschaftlichen Grundlagen dem erklärten Ziel von Buch und Film sehr abträglich gewesen wäre. Mit anderen Worten: auch sie paßte nicht in Martens' Portfolio... --------------------------
Punkt 32. Alte Bekannte... -------------------------- Nach dem 23.10.2009 taucht in der Web-Site von regividerm.de als Kontakt für die Öffentlichkeit die Firma Dr. Roland Kaske auf. http://www.regividerm.de/kontakt/index.html 2002 beschäftigte ich mich mit einem Millionenschwindel mit Chlorella-Algen. Seinerzeit tauchte plötzlich dieser Dr. Roland Kaske auf und schickte scheinbar privat Emails an Personen, die in Web-Foren schrieben. Hier ist ein Beispiel: [ Quelle: http://www.transgallaxys.com/~kanzlerzwo/OPEN_ARCHIVE_OF_FORUM_TG_1_01983.htm ] Und nun, 2009, verschickt Kaske laut Meldungen in Web-Foren Emails an Neurodermitis-Gruppen. Diese Emails sind aber schon VOR der Sendung, also vor dem 19.10.2009, verschickt worden. Also ist Kaske nicht erst wegen des angeblich so großen Ansturms an Fragen mit an Bord, sondern er gehört zu denen, die ihn anfachen.. Eine bezahlte Dienstleistung. Der Neurodermitis-Bund nimmt sich der Sache in seiner Web-Site ausführlich an und schreibt unter anderem: http://www.neurodermitis-bund.de/regividerm_index.php Auf deren Homepage wird als Kundenangebot mit Ablaufdiagramm schon auf alles hingewiesen, was im Grunde genommen bei der "Markteinführung" von Regividerm® dann auch angewendet wurde. Zufall? Sofort nach dieser Sendung wurden wir von Anfragen überhäuft. Aber auch wir hatten noch nie etwas von dieser Regividerm® Creme gehört. ------------------------------------------------------------------------------- [Zitatende] Bild: ZAPP zappt Dr. Roland Kaske, den Pressesprecher von Mavena Wie Herr Dr. Roland Kaske öffentlich auftritt, erlebt man zum Beispiel in diesem Interview mit dem Radiosender FFH: http://www.ffh.de/downloads/kaske_new.mp3 Ich habe ein Transkript dieser Sendung gemacht. Ich halte die Äußerungen von Herrn Kaske, der als Pressesprecher für Regeneratio, anscheinend aber auch (so habe ich es verstanden) für Mavena, die Hersteller und Vermarkter der Regividerm-Creme auftritt, insbesondere wegen seiner irreführenden und verdeckten Reklame, für juristisch nicht haltbar, siehe folgenden Auszug aus dem Heilmittelwerbegesetz:. http://www.gesetze-im-internet.de/heilmwerbg/BJNR006049965.html Mehr über Dr. Roland Kaske findet man auch hier: http://www.transgallaxys.com/~kanzlerzwo/OPEN_ARCHIVE_OF_FORUM_TG_1_01983.htm http://www.transgallaxys.com/~kanzlerzwo/OPEN_ARCHIVE_OF_FORUM_TG_1_01729.htm http://www.transgallaxys.com/~kanzlerzwo/OPEN_ARCHIVE_OF_FORUM_TG_1_05786.htm http://www.transgallaxys.com/~kanzlerzwo/OPEN_ARCHIVE_OF_FORUM_TG_1_05787.htm Warum berichte ich so ausgiebig über Dr. Roland Kaske? Weil er kein Unbekannter ist. So ist Dr. Roland Kaske, wie in Quellenangaben/Autorenvermerken von Gesundheitsnotizen zu lesen, Mitglied eines "Kuratorium Thera-Fit e.V." Ein Kuratorum, das erweckt den Anschein von Seriosität. Durch einen Fehler im Skript der Web-Site dieses "Kuratoriums" gibt es jedoch einen Blick hinter die Kulissen: Bild: Fehlermeldung von http://www/vhosts/kuratorium-thera-fit.de/httpdocs/studie/ "Kuratorium Thera-Fit e.V. In der Aue 30-32 61231 Bad Nauheim" Studie für "Nobilin Mentofit" Wer würde auch nur ahnen, daß sich dahinter dies verbirgt? Dr. Roland Kaske, der seine Präsidentschaft beim "Kuratorium Thera-Fit e.V." so gerne erwähnt, und damit den Hauch eines Altruisten erheischt, ist in Wahrheit ein getarnter PR-Profi, der für Geld Werbung da treibt, wo man sie nicht erwartet, schon gar nicht unter dem Tarnmantel eines "Kuratoriums". So wird "Nobilin" hergestellt von der MEDICOM Pharma GmbH in Springe. http://www.medicom.de/impressum Nobilin ist nicht billig: http://www.medicom.de/indikationen/topseller/nobilin-premium In seiner Selbstdarstellung schreibt Kaske: http://www.drkaske.de/ So kann man es auch sagen... Mehr von Roland Kaske: Ein weiteres Beispiel: Wenn man im WWW gezielt und gründlich nach dem Namen Kaske sucht, findet man bei http://www.gesundheit.com diese Häufung von Treffern: http://www.gesundheit.com/gc_detail_11_gc15090802.html?vpage=0 http://www.gesundheit.com/gc_detail_11_gc15090802.html?vpage=1 http://www.gesundheit.com/gc_detail_11_gc21080802.html?vpage=0 http://www.gesundheit.com/gc_detail_11_gc21080802.html?vpage=1 http://www.gesundheit.com/gc_detail_11_gc31080507.html?vpage=0 http://www.gesundheit.com/gc_detail_11_gc31080507.html?vpage=1 http://www.gesundheit.com/gc_detail_11_gc31080507.html?vpage=2 http://www.gesundheit.com/gc_detail_11_gc31080507.html?vpage=3 http://www.gesundheit.com/gc_detail_17_gc23050801.html http://www.gesundheit.com/gc_detail_17_gc29110701.html?vpage=0 http://www.gesundheit.com/gc_detail_17_gc29110701.html?vpage=1 http://www.gesundheit.com/gc_detail_3_gc23060802.html?vpage=0 http://www.gesundheit.com/gc_detail_3_gc23060802.html?vpage=1 http://www.gesundheit.com/gc_detail_4_gc21040802.html?vpage=0 http://www.gesundheit.com/gc_detail_4_gc21040802.html?vpage=1 http://www.gesundheit.com/gc_detail_7_gc01070801.html http://www.gesundheit.com/gc_detail_7_gc11020800.html http://www.gesundheit.com/gc_detail_7_gc12010615.html http://www.gesundheit.com/gc_detail_7_gc14070506.html?vpage=0 http://www.gesundheit.com/gc_detail_7_gc14070506.html?vpage=1 http://www.gesundheit.com/gc_detail_7_gc15090801.html http://www.gesundheit.com/gc_detail_7_gc16120401.html?vpage=0 http://www.gesundheit.com/gc_detail_7_gc16120401.html?vpage=1 http://www.gesundheit.com/gc_detail_7_gc16120402.html?vpage=0 http://www.gesundheit.com/gc_detail_7_gc16120402.html?vpage=1 http://www.gesundheit.com/gc_detail_7_gc21070803.html?vpage=0 http://www.gesundheit.com/gc_detail_7_gc21070803.html?vpage=1 http://www.gesundheit.com/gc_detail_7_gc21070805.html?vpage=0 http://www.gesundheit.com/gc_detail_7_gc21070805.html?vpage=1 http://www.gesundheit.com/gc_detail_7_gc21080801.html?vpage=0 http://www.gesundheit.com/gc_detail_7_gc21080801.html?vpage=1 http://www.gesundheit.com/gc_detail_7_gc24100806.html http://www.gesundheit.com/gc_detail_7_gc26070505.html?vpage=0 http://www.gesundheit.com/gc_detail_7_gc26070505.html?vpage=1 Ich vermute, daß es noch weitere Namenskürzel gibt. "drk" könnte eines sein. Bei medizinischen Themen ist besonders deutliche Trennung zwischen redaktionellem Text und PR geboten. Doch gerade hier wird sie meiner Meinung nach ganz gezielt unterlaufen. Der Presserat hat übrigens im Oktober 2009 ein neues Richtlinienpapier herausgegeben: http://www.presserat.info/328.0.html http://www.presserat.info/fileadmin/download/PDF/Praxis-Leitfaden_Ziffer_7.pdf Im Web-Archive findet man in den Selbstdarstellungen von Kaske's Firma die Namen seiner Auftraggeber. Hier ein Schnappschuß des Spiders im Juni 2004: Bild: Eine Übersicht über Kunden der Firma des Dr. Roland Kaske, Juni 2004 http://web.archive.org/web/20040604214211/http://www.drkaske.de/profil-referenzen.shtml Das oben in der PR von Kaske erwähnte "Venostasin" wird hergestellt von Astellas: http://www.astellas.de/venostasin/index.html Bei "Cynalip" schreibt Kaske selbst dazu, daß es von Sabona ist. Astellas hat, wie man der Firmengeschichte entnehmen kann, aufgesogen jene Firma, die früher einmal Fujisawa-Klinge hieß. Sabona und Fujisawa-Kling/Astellas: beides Auftraggeber von Kaske, wie er auch in seiner "Referenzen"-Seite schreibt. Wie man an der Referenzen-Seite aus dem Archive sieht: Bereits vor Aufnahme des Geschäftsbetriebs der Regeneratio Pharma GmbH durch Rüdiger Weiss war Sabona Auftraggeber von Dr. Roland Kaske. (Welche Sabona? Die Sabona des Herrn Dr. Merges?) SCHON DAMALS war Kaske für Sabona (Merges?) tätig. Damit stellt sich die Frage, seit wann er auch für Rüdiger Weiss gearbeitet hat. Wenn Roland Kaske nicht erst jetzt, sondern schon seit mehr als 4 Jahren für Merges tätig war, was hat Kaske in dieser Zeit für die B12-Salbe getan? Steckt ER hinter den Kontakten zu Martens? Wieviel von dem Inhalt von Buch und Film geht auf Kaske zurück? Martens ist fachfremd, für Kaske ist es in doppeltem Sinn tägliche Arbeit, einmal vom inhaltlichen (Pharma-Produkte), dann von der Tätigkeit als PR-Agent(ur). Ein mit Preisen bedachter Journalist wie Klaus Martens sollte ahnungslos in eine Falle getappt sein? DAS kann ich mir nicht vorstellen. Ebensowenig kann ich mir vorstellen, daß Herr Merges einen Profi der getarnten Werbung, der Kaske nachweislich ist, nicht zu Rate zieht. Daß Merges Kaske erst jetzt beauftragt hat, kann ich mir ebenfalls nicht vorstellen. Was ist hinter den Kulissen gelaufen? Was weiß Martens, worin ist er verwickelt? Was weiß Kaske? Wo hat er die Finger im Spiel? Und Rüdiger Weiss? Und Plasberg? Und die Redaktion Plasberg? Und die Redaktion "die Story"? Ach ja, noch etwas sollte man erwähnen: die Firma Temmler aus der Liste. Unter Punkt 29. wurde genannt eine Firma "CPM contract pharma GmbH im bayerischen Feldkirchen": [Buch "Heilung unerwünscht", Seite 171, 172] CPM Contract Pharma GmbH ist Auftragnehmer von Sabona (Merges): http://www.cpm-contractpharma.com/kundend.htm CPM Contract Pharma GmbH gehört, wie man hier sieht, zur Temmler-Gruppe (http://www.temmler.de ): http://www.temmler.de/wps/tp/home/temmler/temmler_gruppe/ ContractPharma/Temmler ist seit Jahren ein Auftraggeber für Dr. Roland Kaske. Man sollte auch erwähnen, daß ContractPharma als Dienstleister von der Zulassung bis zur Produktion alles anbietet, was die Regeneratio Pharma GmbH von Anfang an brauchte: http://www.cpm-contractpharma.com/homed.htm Will Klaus Martens immer noch behaupten, die Salbe sei von "Big Pharma" VERHINDERT worden...!? Temmler ist ein Allrounder, der alles stemmen kann, und der bereits die Muster für die Regeneratio Pharma GmbH produzierte - und nun die volle Produktion der Tuben fährt. Die Verbindungen von und mit Merges und Kaske dürften noch einige Überraschungen bieten, nehme ich an. --------------------------
Punkt 33. Schlag nach bei Shakes, Peer! --------------------------------------- Kaum hat man ein Faktum recherchiert, tauchen die nächsten schneller auf als man sie verarbeiten kann. In der Web-Site www.regividerm.de gab es einen wichtigen Hinweis, mit Datum 1.10.2009: daß man sich vor Plagiaten hüten soll, die im Internet angeboten werden. Wie das!? Die Sendung ist noch nicht gesendet, der Produktionsbeginn öffentlich noch nicht bekannt, da gibt es eine Warnung vor Plagiaten. WOHER sollten die Plagiatoren von dem Coup wissen? Inzwischen sind diese Anbieter einer B12-Salbe aufgetaucht: #1. padma28 in Spanien #2. "Jean Pütz Produkte GmbH" http://www.jean-puetz-produkte.de/shopdev/cremeset-b12-p-754.html #3. "Spinnrad" http://www.spinnrad.de/de/kosmetik/service/Rezepte/index.php#r251 #4. behawe http://s86780303.einsundeinsshop.de/sess/utn;jsessionid=154b17b23661fab/shopdata/index.shopscript #5. Optima Cosmetic in der Schweiz, sowie deren Distributoren http://www.optima-cosmetic.ch #6. Firma Wierich #1. padma28 in Spanien Bild: Überteuert und ein Plagiat: Padma in Spanien http://www.padma28.net/themes/kategorie/detail.php?artikelid=63&source=2 #2. "Jean Pütz Produkte GmbH" Bei der "Jean Pütz Produkte GmbH" ist es einfach: die liefert keine fertige Salbe, sondern die zum Selberanrühren notwendigen Grundstoffe. http://www.jean-puetz-produkte.de/shopdev/cremeset-b12-p-754.html Das ist praktisch: die Firma braucht keinerlei Zulassungen für das Produkt, sie hat keinerlei Probleme mit der (kurzen) Haltbarkeit der Salbe, und sie hat keinerlei Verantwortung für Erfolg oder Mißerfolg der Versuche damit. Die Materialien enthalten Zitronensäure, usw. in ungewöhnlichen Mengen. So sind vom B12 (in Form von "Vitamin B12 1% 30 g") 0,3 Gramm vorhanden. #3. "Spinnrad" Auch "Spinnrad" bietet nur ein Materialset an: http://www.spinnrad.de/de/kosmetik/service/Rezepte/index.php#r251 Ebenso wie bei der "Jean Pütz Produkte GmbH" hat dieses Vorgehen einen weiteren Vorteil: die Firma kann problemlos die Bestandteile der Salbe liefern. Sie rührt sie nicht an, so daß sie auch keinerlei Patentrechte oder ähnliches verletzt. Der Käufer kann sich dann - ebenfalls vom Patentgesetz erlaubt - die Salbe selbst anrühren. #4. "behawe" http://s86780303.einsundeinsshop.de/sess/utn;jsessionid=154b17b23661fab/shopdata/index.shopscript Wie bei "Jean Pütz Produkte GmbH" und "Spinnrad" auch hier ein Materialsatz und eine Herstellungsanleitung. #5. Optima Cosmetic in der Schweiz "Optima Cosmetic" ist interessant, behauptet diese Firma doch, als einzige eine Creme mit Vitamin B12 auf den Markt gebracht zu haben. Vor allem ein weiteres Detail dürfte - so oder so - in Sachen Regividerm brenzlig sein: Vitacreme B12 soll schon vor über 20 Jahren verkauft worden sein, auch liegen Erfahrungsberichte von damals von Kunden vor, heißt es: http://www.optima-cosmetic.ch/eng/eng_frames/eng_frame.htm Im Gegensatz zu Karsten Klingelhöller, Rüdiger Weiss, Dr. J. K. Merges, und Hans-Joachim Zeisel ist man auch im entfernten Ausland eifrig. Beispiel bei eBay Hongkong: http://cgi.ebay.com.hk/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&item=220513500118&pt=LH_DefaultDomain_201&hash=item3357a0fbd6 Auch die Geschichte der Firma wartet mit Überraschungen auf. So wurde die "Optima Cosmetic" von Nelly Vietto am 11.9.2008 gelöscht wegen "cessation d'activité": http://www.moneyhouse.ch/u/optima_cosmetic_nelly_vietto_CH-550.0.028.846-4.htm Am gleichen Tag (11.9.2008) wurde dann von Dario Vietto der Geschäftsbetrieb aufgenommen: http://www.moneyhouse.ch/u/optima_cosmetic_dario_vietto_CH-550.1.055.528-4.htm Die Dateien, die jetzt auf dem Web-Server sind, stammen teilweise aus dem Jahr 2006, wurden also dort belassen. Damit sind sie vermutlich auch älter als die Recherchen von Klaus Martens. Hier hatte Herr Vietto mit einem Möbelgeschäft zu tun: http://www.worldbox.ch/showinfo.cfm?infotype=hrmsg&infoid=13350707 Anfragen wurden von Herrn Vietto nicht beantwortet. Statt dessen wurde die Email an ihn weitergeleitet an einen Herrn Golombeck, der wohl den Export unter sich hat und auch nach Algerien und in den Osten Kontakte knüpfen möchte: http://www.ccioranie.com/ ------------------- http://www.kakvo.org/ptext/back-inbox-folder-management-ppppppppp-p-p-close-by-mark-nex-d328ab9a7966bccae10a89012df55f48bgen Ob diese Aktivitäten der Auslöser waren, Regividerm doch noch selbst zu vermarkten? #6. Firma Wierich Die Firma "Wierich" hat eine wirklich geniale Marketing-Idee: sie nennt ihr Produkt "die rosa Creme". Bild: Tiegel der Salbe von Firma Wierich: "die rosa Creme" http://www.wierich-vertrieb.de/grafik/avocadob12_bg.jpg Sich die klar erkennbare Eigenschaft ALLER Cremes und Salben mit Vitamin B12, die rosa Farbe, auf die eigene Fahne zu schreiben (und damit quasi einen Anspruch auf die rosa Farbe zu erheben), DAS ist stark, Den letzten großen Coup in Richtung Farbe leistete sich bekanntlich die Telekom mit ihrer Inbesitznahme von Magenta. http://www.wierich-vertrieb.de/avocadob12.html Eine Domain hat man sich auch gesichert: avocadob12.com http://avocadob12.com/impressum.html Beginn: 5.11.2009: http://whois.domaintools.com/avocadob12.com "Avocado.B12 - Die rosa Creme", 200 ml, PZN: 5898098 --------------------------
Punkt 34. Das ANDERE Patent --------------------------- Beim Recherchieren der Patente habe ich ein anderes Patent gefunden, an dem Klaus Martens vorbeigeht, ohne es zu erwähnen. [Buch "Heilung unerwünscht,. Seiten 104, 106] Für das Wort "Tetrapyrrolheterocyclen", das Klaus Martens in seinem Buch benutzt, gibt es mit der Suchmaschine nur einen einzigen Treffer! http://www.patent-de.com/20060720/DE102005001113A1.html Wenn Klaus Martens den Anwalt "Schütz" interviewt hat, ist es da nicht merkwürdig, daß er das komplizierte Wort "Tetrapyrrolheterocyclen" so fehlerfrei schreibt? Woher kennt er die exakte Schreibweise? Warum hat er nicht nach diesem Wort gesucht? Es wäre doch für den Ruhm des Erfinders Karsten Klingehöller ganz bestimmt förderlich, AUCH DIESES Patent zu erwähnen. Jedoch - als Erfinder sind eingetragen: Erfinder Bauer, Kurt, Prof. Dr., 79112 Freiburg, DE; Regenold, Jürgen, Dr., 79410 Badenweiler, DE; Allgaier, Clemens, Prof. Dr., 04827 Machern, DE; Weiss, Rüdiger, 42857 Remscheid, DE Das Patent wurde erteilt 2006, aber angemeldet im Januar 2005 - also kurz nach Beginn der Kontaktaufnahmen mit den in der "hart aber fair"-Liste der Absagen aufgeführten Pharmafirmen. Von Prof. Allgeier stammen diese zwei Gutachten: http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/GutachtenProf._Allgaier_Neurodermitis.pdf http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/extra/GutachtenProf._Allgaier_Psoriasis.pdf Nun schreibt ausgerechnet jener Prof. Allgaier, der als Miterfinder in jener Patentschrift aufgeführt wird, für die Regeneratio Pharma GmbH Gutachten. Könnte man das nicht - auch - als interessensgesteuert vermuten? Auch hier haben sich die Plasberg-Redaktion - und ihr Materiallieferant (ich nehme an: die Redaktion "die Story") - handwerkliche Fehler geleistet. Im Buch sieht das so aus: [Buch "Heilung unerwünscht, Seiten 157, 158] Kein Wort von der fehlenden Neutralität... Zurück zum anderen Patent: Prof. Bauer ist bereits seit 1998 emeritiert. http://www.pharmazie.uni-freiburg.de/technologie/index.php?option=com_contact&view=contact&id=5%3Aprof-dr-kurt-h-bauer&Itemid=56 Dr. Jürgen Regenold hat in Freiburg Pharmazie studiert: http://www.regulanet.com/steering_committee Jürgen Regenold ist jener "JR", der in der Liste der Absagen mehrere Male auftaucht als Vermittler. Er spielt in der ganzen Geschichte vermutlich eine große Rolle. Betrachten wir dazu als Beispiel diese Passage aus dem Buch: Buch, Seiten 72, 73 Galderma hatte sich nach den erfolglosen Tests und Laborexperimenten zurückgezogen, woraufhin "Professor Dr. Joachim Härtung, Statistiker an der Universität Dortmund" ein (Gegen)gutachten erstellt. Die Sache sieht allerdings ganz anders aus, wenn man sich den Herrn Dr. Jürgen Regenold und dessen Firma näher auf den Bildschirm holt: http://www.regenold.de/regenold/team.asp?cont=4&Bereich=1 http://www.regenold.de/regenold/team_details.asp?Bereich=2 http://www.regenold.de/regenold/partners.asp?cont=3 Ob also auch Herr "Professor Dr. Joachim Härtung, Statistiker an der Universität Dortmund", kollidierende Interessen hat? Und wieder sind in Film und Buch Hintergründe ausgelassen... Aspiras, bzw. Mitarbeiter der Firma, und Mitarbeiter der Dr. Regenold GmbH sind sich auch nicht fremd: http://www.aspiras.de/blog.html Zurück zum anderen Patent; bei dem ging Karsten Klingelhöller des Ruhms als Erfinder verlustig. Wobei man aber erwähnen muß, daß B12 bei Morbus Crohn eine Sache eines Mangels ist, ähnlich wie im Fall der funikulären Myelose (siehe Punkt 1). http://www.lifeline.de/cda/news/medizin-news/magen-darm-erkrankungen/content-177456.html Bei der Salbe: funikuläre Myelose, eine bekannte Mangelkrankheit Bei Morbus Crohn: eine Mangelkrankheit Und überhaupt: Schon 1950 wird mit Vitamin B12 in der Behandlung von Hauterkrankungen experimentiert. NEU ist also bei all den Erfindungen des Karsten Klingelhöller gar nichts. Er hat es lediglich geschafft, Patente zu bekommen. Ob die in den Patentanträgen gemachten Behauptungen zutreffen, steht in den Sternen. Sie zu beweisen ist bislang trotz eines Millionenaufwands nicht gelungen. Eher das Gegenteil... --------------------------
Punkt 35. Wer Andern eine Tube gräbt... --------------------------------------- Die in Punkt 33 genannte Firma Wierich vertreibt plötzlich eine AvocadoB12-Creme: http://avocadob12.com/inhaltsstoffe.html Ist es nicht verblüffend, wie schlagartig ein neues Produkt auf den Markt kommt? Als Verbraucher denkt man doch, derartige kosmetischen Produkte seien das Ergebnis jahrelanger Forschung. Hier, klar zu sehen, wird eine Ware auf den Markt geworfen, die nur wenige Tage zuvor bei einer anderen Firma gesehen wurde. WO wurde da getestet? WAS wurde da getestet? Wie lange wurde da getestet? Wierich ist eine schnelle Firma. (Oder sind es mehrere Firmen?) In der folgenden Selbstdarstellung sind 2 wesentliche Punkte: http://www.wierich.com/EN/ueberuns_en.html 1. man ergreift Gelegenheiten 2. man sucht Lieferanten im Ausland Wierich, das ist unter anderem diese Firma: http://www.wierich-vertrieb.de/impressum.html Die findet man auch hier: http://www.reu-rella.de/main/impressum.html Reu-Rella. Genau! Das ist DIE Firma, die die Chlorella-Algen importiert hat: Bild: Reklame für Bio-Reu-Rella, August, 2006 Heute liest man "Beta-Reu-Rella", aber es ist nur eine Namensänderung erfolgt. Die Seite heißt "BIO-Reu-Rella", benennt nunmehr aber namentlich "Beta-Reu-Rella": http://web.archive.org/web/20070208065356/http://www.wierich-vertrieb.de/bio-reu-rella.html Und dieses Bild für BIO ist beta: http://web.archive.org/web/20070209040540/http://www.wierich-vertrieb.de/grafik/bio-reu-rella.jpg ( http://web.archive.org/web/20070209040540/http://www.wierich-vertrieb.de/grafik/bio-reu-rella.jpg ) Bild: Reklamebild für Bio-Reu-Rella, Februar 2007 Eine kleine Änderung...: "Ferner soll die Produktnutzenbeschreibung sich bereits im Produktnamen finden." So kann man es auch sagen. Die juristische Beschreibung des Wandels in Deutschland kam nämlich "von oben" und befahl: "Nur was BIO ist, darf auch BIO heißen!" Die Algen waren alles andere als BIO, die wurden in Tanks gezüchtet. Ich habe seinerzeit (2001-2003) darüber berichtet: http://www.ariplex.com/ama/ama_alg2.htm Wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, kamen die Algen damals von Taiwan-Chlorella, einem der weltgrößten Hersteller von Chlorella-Algen. Also aus Asien, wo heute das B12 so viel billiger ist als in Deutschland. Da wird man fragen müssen, woher denn das B12 für Wierich's Creme stammt... Algen verkaufen sich nicht von selbst. Dazu braucht man Reklame und PR. Die kamen - sogar recht massiv - von der Firma Dr. Roland Kaske, siehe Punkt 32. Da haben wir also den Dr. Roland Kaske, der jetzt die Wundersalbe pusht für Regeneratio und Mavena. Und plötzlich kommt sein alter Auftraggeber Wierich und hat eine eigene B12-Creme. Wenn das keine Pointe ist, was dann? --------------------------
Punkt 36. Ein Stück Firmengeschichte ------------------------------------ Erstaunlich: Die Firma, die sich nicht geniert, einen gigantischen PR-Coup durchzuziehen, läßt von ihrer Web-Site Seiten verschwinden. Da ist zum Beispiel diese mit Datum 7.10.2009: http://www.regividerm.de/dokumentarfilm-heilung-unerwuenscht.html Am 20.10, 1 Tag nach der Sendung des Films: http://www.regividerm.de/der-tag-danach/index.html Am 21.10.2009, also noch 1 Tag später: http://www.regividerm.de/inhaltsstoffe-von-regividerm-vitamin-b-12-salbe/index.html Dieser Passus hat einen wirklich eigenartigen Geschmack. So wie ich ihn verstehe, sagt die Firma Regeneratio Pharma GmbH nichts anderes, als daß Rezepturen, aus den ALTEN Patentschriften erhebliche Risiken in sich bergen können, und daß mit ihnen "keine KLINISCHEN Erfolge erzielt werden". Die Patentschriften enthalten Berichte und Tabellen über durchgeführte Versuche, die zu Besserungen, die über das Stadium der Linderung hinausgehen, geführt haben. EBEN DARAUF beruft sich der Erfinder als GRUND für seinen Anspruch auf ein Patent. Und jetzt, plötzlich, sollen die alten Rezepturen nicht wirken und sogar schädlich sein? Dann sind entweder die Behauptungen in den Patentschriften nicht wahr oder die heutige Warnung ist eine Unwahrheit. Unter "KLINISCHE Erfolge" verstehe ich den Anspruch einer MEDIZINISCHEN Wirkung, doch die hat die B12-Salbe nicht. Die DARF sie nicht haben, denn sie ist nur als Medizinprodukt IIa zugelassen. Werbung mit medizinischen Behauptungen sind folglich verboten. --------------------------
Punkt 37. Bestandteile der Salbe -------------------------------- arzneilich wirksam: Vitamin B12/Caynocobalamin wirksame Bestandteile: Kaliumsorbat Hilfsstoffe: Avocadobirnenöl gereinigtes Wasser Emulgator Zitronensäuremonohydrat im einzelnen: Vitamin B12 Kaliumsorbat Emulgator Ein Emulgator sorgt für die Vermischung von Wasser und Ölen/Fetten. Damit hat ein Emulgator automatisch auch eine aggressive Wirkung und kann auch die Haut schädigen. Die Agressivität der Emulgatoren ist unterschiedlich. Zitronensäure Avocadoöl [Krist, Buchbauer, Krausberger "Lexikon der pflanzlichen Öle und Fette", Seiten 69, 70] http://www.heess.de/produkte/prod_verz/prod_besch/prod_avoc.htm --------------------------
Punkt 38. Outsourcing, Quellen - und Tradition ---------------------------------------------- Bild: Pflegecreme von Sabona Der MTW-Verlag produziert Bücher. Ein merkwürdiger Wandelweg zwischen Reklame und Papier. Aber immerhin: Bücher. In einem davon befindet sich ein Reklamebild der Pflegecreme von Sabona. Die im Bild nicht gut lesbare Schrift hier wiedergegeben in einer Werbeseite eines Händlers: http://www.biokanol.de/shop/product_info.php?products_id=102 Inhaltsstoffe, die wir schon kennen: Avocadoöl, Kaliumsorbat und Zitronensäure. Nur: DIES ist eine von Sabona hergestellte und verkaufte Ware. B12 ist keines drin. Bild: Die Tube der Sabona Pflegecreme mit Inhaltsliste Herr Dr. Josef Karl Merges, Geschäftsführer von MIT Gesundheit GmbH, jener kleinen Pharmafirma, die Klaus Martens in seinem Film vorstellt, HAT EINE SALBE/CREME MIT AVOCADOÖL im Programm. Warum sollte er sich sein Portfolio mit einer ZWEITEN Avodacoöl-Salbe stören? Was hat Dr. Josef Karl Merges auf diese Frage dem Journalisten Klaus Martens, WDR, wohl geantwortet? In der Geschichte von Sabona Naturarzneimittel gibt es noch eine weitere Salbe: http://web.archive.org/web/20010421061353/www.sabona.de/KosmoflorSalbe.htm Diese Salbe wird nicht mehr hergestellt. Sie wurde zusammen mit vielen anderen Mitteln vom Markt genommen, die Zulassung ist erloschen. Siehe: http://www.ingoblank.de/PDF-Dateien/Verzichtsliste.pdf 2 Monate vor dem Spidern der Web-Seite über die Kosmoflor-Salbe erntete der Spider ein Interview, aus dem ich einen kleinen Ausschnitt zitiere: http://web.archive.org/web/20010208201306/http://www.sabona.de/SabonaInterview.htm Oh, nicht Herr Merges ist Geschäftsführer, sondern Werner Fasching und Stefan Fasching. Daraus können wir messerscharf schließen, daß hier irgend etwas nicht ganz stimmig ist. Und in der Tat: Die Firma Sabona GmbH der Familie Fasching ist NICHT die Firma des Herrn Merges. Es ist die "alte Sabona". Merges übernimmt deren Produkte und führt später den MARKENNAMEN Sabona weiter. Aber wann - und warum? http://web.archive.org/web/20080120233405/www.sabona.de/index.php?option=com_contact&Itemid=6 Wann taucht die Pflegecreme zum ersten Mal auf? Ist sie noch ein Werk von den Herren Stefan und Werner Fasching? Stefan Fasching im Interview: "Ein Salbenprogramm komponieren wir gerade, womit etwa Ekzeme erfolgreich behandelt werden können." Wann war das Interview - 1999, 2000, 2001? In der Beschreibung der Pflegecreme finde ich keine solchen Anwendungsfälle wie "Ekzeme" oder "Psoriasis". Nicht einmal "Neurodermitis". Also eine ganz einfache kosmetische Creme ohne jeden medizinischen Anspruch. Ich habe das Gefühl, der wird sogar absichtlich vermieden. 100 gr/ml der Pflegecreme kosten rund 20 Euro. 100 gr der B12-Salbe kosten fast 30 Euro. Für 0,07 gr Vitamin B12 und eine lichtundurchlässige Tube ein satter Mehrpreis. Im eBundesanzeiger findet man mehrere Bilanzen der MIT Gesundheit GmbH. Ein Ausschnitt: https://www.ebundesanzeiger.de/ebanzwww/wexsservlet?session.sessionid=a474538a3732d22400dc8160a4422191&page.navid=detailsearchlisttodetailsearchdetail&fts_search_list.selected=a21365f9712beb2b&fts_search_list.destHistoryId=8 Die Sabona Naturarzneimittel, deren Geschäftsführer der Herr Merges ist, konnte ich dort jedoch nicht finden. Wer oder was ist "Sabona Naturheilmittel", bzw. "Sabona Naturarzneimittel"? Beim Suchen im Web-Archive war das nicht festzustellen, dafür jedoch Links zu stark esoterischen Dingen wie "Sabona of London", die aber in Pfarrkirchen ist und sehr illustre Dinge verkauft unter der Regie eines Herrn Peer Wille: http://web.archive.org/web/20060206061308/http://sabona.de/ Ein weiteres Zitat aus dem Interview: http://web.archive.org/web/20010208201306/http://www.sabona.de/SabonaInterview.htm Sabona ist ein Familienbetrieb, Die Namen Werner Fasching, Stefan Fasching tauchen in der Web-Site auf, ebenso der Name Lechermann: http://web.archive.org/web/20010415151014/http://www.sabona.de/bulletin/show.cfm?id=67 Diese 3 Namen findet man aber auch hier: http://www.cpm-contractpharma.com/sfaschingd.htm Wahrscheinlich schon 2002, möglicherweise sogar 1998 oder früher aktiv. Die Firma CPM ContractPharma GmbH, die Firma, die die Proben für Regeneratio hergestellt hat und nun die Massenproduktion macht. Eine über 100 Jahre alte Pharmafirma, ein Familienbetrieb mit eigener Entwicklung und eigener Produktion. Wie heißt nochmal das magische Wort? Portfolio! --------------------------
Punkt 39. Ein kleiner, mächtiger Chemiegigant... ----------------------------------------------- Im April 2009 wurde eine Studie bekannt, die von der amerikanischen Forscherin Amy Paller durchgeführt worden war mit einer kleinen Zahl von Kindern, die an Neurodermitis leiden. Die Pressemitteilung der Universität: http://www.northwestern.edu/newscenter/stories/2009/04/pallereczema.html Eine kleine Studie mit beeindruckenden Ergebnissen: stark verdünnte Chlorbleiche (NaClO) hilft, die Infektionen zu bekämpfen/zu verhindern und senkt damit das Leiden erheblich. Bisher ist bedauerlicherweise kein Versuch bekannt geworden, die Ergebnisse dieser Studie zu überprüfen. Der Volltext der Studie war mehrere Monate kostenlos auf dem Server von Pediatrics zu lesen und ist inzwischen in das kostenpflichtige Archiv verschoben worden, der Abstract ist weiterhin kostenlos verfügbar: http://pediatrics.aappublications.org/cgi/content/abstract/123/5/e808 Schon lange ist bekannt, daß bei Neurodermitis das Bakterium Staphylococcus aureus, das inzwischen als gefährlicher (weil reistenter) Erreger für Aufsehen sorgt (immer mehr tödliche Infektionen), eine bedeutende Rolle spielt. Chlorbleiche wirkt gegen diese Bakterien. Seit Jahrzehnten wird sie - in stärkerer Konzentration - zur Desinfektion benutzt. Chlorbleiche ist ein kleines, aggressives Molekül und kann beim Baden der Arme in einer Wanne (wie von Amy Paller beschrieben) leicht in die Haut eindringen. (Große Moleküle wie das von Vitamin B12 haben es da schwerer. Es wurde im WWW sogar spekuliert, das B12-Molekül sei zu groß dazu.) Daß Chlorbleiche in wässriger Lösung verwendet wird, die die Haut aufweicht (und dabei eindringen kann), spielt bei der Wirksamkeit sicher eine große Rolle. Hier 3 Abstracts (aus der PubMed) von Studien zum Bakterienbefall der Haut bei Neurodermitis: Chlorbleiche ist eine Allerweltschemikalie und spottbillig. Die Behandlung damit kostet nur Cents. Wenn etwas den Pharmakonzernen den Appetit verderben dürfte, dann dies. MILLIARDEN Euros wurden weltweit für die Erforschung von Mitteln gegen Neurodermitis ausgegeben - und nun läuft ihnen eine gewöhnliche Haushaltschemikalie den Rang ab...? Das Allerschönste dabei: die Pharmakonzerne können es nicht verhindern! Wenn das keine Schlagzeile ist, was dann!? Allerdings - es macht nachdenklich, daß keine Welle der Berichte in Funk und Fernsehen, in Zeitungen und im WWW zu erleben war. Nur spärlich kamen die Meldungen durch, niemand stand Schlange, um Chlorbleiche zu kaufen. Von einer Welle der Begeisterung, von zig neuen Studien zu Chlorbleiche - ist nichts zu hören und zu sehen. Allem Anschein nach gibt es nicht einmal eine einzige weitere Studie zu Chlorbleiche gegen Neurodermitis. Die ganze Welt hat sich gegen Chlorbleiche verschworen? Wo ist Klaus Martens, wo ist Frank Plasberg, wo ist der WDR, um dies der Welt zu klagen? --------------------------
Punkt 40. Eine Sekunde vor Zwölf... ----------------------------------- Bild: Anfrage an die Bundesregierung zum Film "Heilung unerwünscht", 17. Bundestag, 13.11.2009 http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/000/1700029.pdf Nachdem die Vitamin-B12-Salbe sogar den Bundestag erreicht hat, bin ich gespannt, wie der Bundestag auf den Medienskandal beim WDR reagieren wird. Martens und Plasberg haben die Angelegenheit so weit hochgeputscht, jetzt gibt es kein Zurück mehr... --------------------------------
Punkt 41. Unsortiertes ... und eine Pointe ------------------------------------------ Der Markt liefert so manche Pointe, darunter einen Krieg um Namen: http://www.regividerm.de/index.html [Datumsstempel des Servers: 11.12.2009, 15.52 Uhr] "Rosa Salbe" ... Hat nicht die Firma Wierich ihr Produkt "rosa Creme" getauft? Wenn das jetzt keine Verwechslungsgefahr gibt... --------------------------------
Punkt 42. Ausgrabungen im Patentamt ----------------------------------- Suchen beim Patentamt fördert uralte Dinge hervor. Dinge, die man nicht erwartet. Und man fragt sich: Wieso im Film nicht darüber berichtet wird. http://v3.espacenet.com/searchResults?locale=en_EP&AB=B12+topical&ST=advanced&compact=false&DB=EPODOC&submitted=true http://www.dennisthechemist.com/online-pharmacy/westlake_laboratories_authia/authia-thiamin-tetrahydrofurfuryl-disulfide-methylcobalamin-cream/ Das entspricht dem Kern dieses Patents: Aufnahme durch die Haut: http://v3.espacenet.com/espacenetDocument.pdf?flavour=phantomFull&locale=en_EP&FT=D&date=19701215&CC=US&NR=3548057A&KC=A Bild: Das Merck-Patent von 1969/1970 100 gamma (uGramm) --> 0,1 mg pro ml --> 10 mg pro 100 ml 1000 gamma (uGramm) --> 1,0 mg pro ml --> 100 mg pro 100 ml Klingelhöller setzt 70 mg pro 100 Gramm an. Die Frage ist nun: "Was ist ml, was ist Gramm !?" 1% --> 1 Gramm pro 100 Gramm 0,05% --> 0,05 Gramm pro 100 Gramm 0,05 Gramm = 50 mg Das ist ungefähr das, was Klingelhöller angesetzt hatte: http://www.wipo.int/pctdb/en/wo.jsp?WO=1994028907&IA=EP1994001951&DISPLAY=DESC Der Unterschied zwischen 0,05% und 0,0525% ist vernachlässigbar, nicht aber der Zusatz von 0,0175% Hydroxycobalamin. Meiner Meinung nach dient das entweder der Täuschung oder es geschah nach dem Motto: "Wenn das eine nicht wirkt, dann das andere." DMSO dient als Mittel zur besseren Penetrierung in die Haut. Der Begriff "vehicle" in der Patentschrift ist durchaus wörtlich gemeint. In der Klingelhöller'schen Salbe ist kein so aggressiver Stoff, dafür kann das B12 auch nicht so tief in die Haut eindringen. Das ist aber so in etwa auch der einzige Unterschied. Ziel des Merck-Patents war die Aufnahme von B12 durch die Haut. Klingelhöller's erste Versuche waren primitiver gewesen: wie auch in den Versuchen der 50-er Jahre hatte er das B12 injiziert. Auch hier ist Vitamin B12 zur Anwendung AUF der Haut erwähnt: http://v3.espacenet.com/publicationDetails/biblio?DB=EPODOC&adjacent=true&locale=en_EP&FT=D&date=19630828&CC=GB&NR=935075A&KC=A http://v3.espacenet.com/publicationDetails/biblio?DB=EPODOC&adjacent=true&locale=en_EP&FT=D&date=19830929&CC=DE&NR=3210669A1&KC=A1 --------------------------
Punkt 43: Das Martens-Gambit ---------------------------- Eine Frage, über der sich VIELE die Köpfe zerbrochen haben: Warum hat Klaus Martens in seinem Buch die Rezeptur angegeben? Gegenfrage: Warum nicht!? Betrachten wir es rein kaufmännisch, so hat die Regeneratio GmbH unter Rüdiger Weiss folgende Situation: Für die Produktion von 100.000 Tuben benötigt sie X Euro für das Material und Y Euro für die Distribution. Sie benötigt aber auch Z Euro für die Reklamekampagne, um auch nur eine einzige Tube zu verkaufen. Und wievieler Euros bedarf es erst, um alle 100.000 Tuben zu verkaufen? Es ist ein GIGANTISCHER Aufwand, der VORAB zu erbringen ist, und der völlig verpufft. Reklame frißt Geld. Nichtverkaufte Ware bleibt im Lager, aber Geld für Reklame ist unwiederbringlich verloren. Wie hoch ist insgesamt der Anteil der Kosten für Reklame, bezogen auf die Einnahmen aus dem Produkt? Frage: Wenn die Rezeptur veröffentlicht wird, wieviele Interessenten werden dann die Salbe selbst anrühren? 10 Prozent? 20 Prozent? 50 Prozent? Wieviele auch immer, eines ist klar: Die Zeit läuft ab, denn der Patentschutz läuft in Kürze aus, und verwelkt wie Gemüse auf dem Wochenmarkt. Jeder, der kauft, zahlt. Jeder, der kauft, zählt. Und selbst wenn man die Hälfte oder mehr opfert: es kommt immer noch Geld herein! Um sein bisher eingesetztes Geld zu retten, muß Rüdiger Weiss die Salbe auf den Markt bringen. Wenn er das Rezept veröffentlicht, dann verliert er einen - vermutlich allerdings nur sehr kleinen - Teil der möglichen Einnahmen. Und jetzt der wahrhaft geniale Trick: die Rezeptur wird geopfert! Für dieses Opfer bekommt man eine gigantische Reklamewelle, die die Firme NIEMALS hätte auf die Beine stellen können. Eine Reklamewelle, die keinen einzigen Cent kostet! Reklame im Wert von Millionen Euro, für die man im Gegenzug auf ein paar Prozent der Einnahmen verzichtet. Es ist doch klar: Wenn der Film anläuft und Kritik daran laut wird, steht man mit dem Rücken zur Wand. Zeigt man aber auf die Rezeptur und sagt, daß man doch wirklich so freigebig und ehrenwert sei, daß man sogar die Rezeptur veröffentlicht habe, also ÜBERHAUPT KEINE FINANZIELLEN INTERESSEN HABE, ist man aus dem Schneider. Es sei denn, die Kritiker verstehen etwas von Marktwirtschaft und Kostenrechnung. Und von Schach... Das Martens-Gambit Die Preisgabe der Rezeptur durch Martens ist ein eiskalt durchgezogener Plot, bei dem zu jeder Sekunde man sich noch Möglichkeiten offen hielt, um sich aus der Affaire zu ziehen. Man braucht nichts weiter tun als dichthalten und warten auf das Signal aus dem Sender, daß der Film am Tag X gesendet wird. ... und einen freundlichen Geldgeber mit 100.000 Euro. Der Rest ist ... SCHWEIGEN. ================================================================ -###-